Shimon Stein

»Wir verlassen uns auf unsere Streitkräfte«

»Wir verlassen uns
auf unsere Streitkräfte«

Shimon Stein über Israels Kampf gegen Kassam-Raketen aus Gasa

Herr Botschafter, das Jerusalemer Außenministerium will mit einer PR-Kampagne in Europa auf den anhaltenden Raketenbeschuss Sderots aufmerksam machen. Teile von Kassam-Raketen sollen in London, Paris und Brüssel gezeigt werden. Warum ist das notwendig?
stein: Wir haben das Gefühl, dass sich die Öffentlichkeit in Europa nicht sonderlich dafür interessiert, was in Sderot geschieht. Deshalb sollen jetzt Menschen aus Sderot in Europa ihr Leiden und ihren Alltag schildern. Das Ziel ist, Empathie zu erreichen. Zugleich soll um Verständnis für Maßnahmen der israelischen Regierung geworben werden, die den Menschen in Sderot wieder ein normales Leben ermöglichen könnten.

Woran hapert es in Europa?
stein: Wenn ich die Berichterstattung verfolge, sehe ich, dass ausführlich über die israelischen Maßnahmen informiert wird – und wenig über deren Ursachen, nämlich die Raketen auf Sderot. Als sich Israel vor zwei Jahren völlig aus dem Gasastreifen zurückgezogen hat, war unsere Hoffnung, dass die Palästinenser die Chance nutzen würden, Strukturen aufzubauen und Reformen einzuleiten, um einen Prozess der Staatsbildung herbeizuführen. Dies geschieht nicht. Stattdessen wird Israel aus dem Gasastreifen seit zwei Jahren bombardiert.

Welche Möglichkeiten sehen Sie, den Be-
schuss zu unterbinden?
stein: Es gibt kein Patentrezept. Der Krieg gegen den Terror muss geführt werden. Israel hat sich in den vergangenen Monaten weitgehend zurückgehalten. Doch können wir jetzt nicht mehr darauf vertrauen, dass die Palästinenser Maßnahmen ergreifen werden, um Ruhe herbeizuführen. Wir können nicht weiter hinnehmen, dass die innerpalästinensischen Auseinandersetzungen in Gasa auf israelischem Boden fortgeführt werden. Wir hoffen noch immer, dass es Abu Masen und die gemäßigten Kräfte schaffen, den Kassam-Beschuss zu unterbinden. Sollte das nicht gelingen, werden wir selbst alles dafür tun, dass die Menschen in den Orten entlang des Gasastreifens in Ruhe leben können.

Ist der Einsatz einer internationalen Friedenstruppe eine Option?
stein: Wenn es problematisch wird, kommt immer die Frage nach einer internationalen Beteiligung. Wir werden uns auf unsere Streitkräfte verlassen, solange es auf der anderen Seite keine vernünftige Regierung gibt, deren Interesse es ist, den Beschuss zu unterbinden.

Mit dem israelischen Botschafter sprach Detlef David Kauschke.

Berlin

Wagenknecht-Bündnis gegen Waffenexporte nach Israel

Das Bündnis Sahra Wagenknecht fordert einen kompletten »Waffenstopp«

 22.04.2024

Capri

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

Der Iran wird aufgefordert auf, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden

 19.04.2024

Frankfurt am Main

Angriff Israels auf Iran belastet Aktienmarkt

Der Leitindex Dax sackte gleich zu Beginn des Handelstages ab

 19.04.2024

Jerusalem

Baerbock trifft Premier Netanjahu und Präsident Herzog

 17.04.2024

Israel

Omer und ich

Ich habe einen neuen Mitbewohner, einen neuen Freund. Omer Shem Tov ist bei mir eingezogen. Er hat wunderschöne Augen, blaugrün und gutmütig, während ich derzeit schlecht schlafe, schließt er sie nie

von Gabriella Meros  15.04.2024

Naher Osten

G7 verurteilen Angriff auf Israel

Die sieben großen Industriestaaten hatten am Sonntag ein Treffen einberufen

 14.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden ruft Deutschland und die EU zu einer harten Position gegenüber Iran auf

Zentralrat hat den Großangriff Irans auf Israel mit aller Schärfe verurteilt

 14.04.2024

Rechtsextremismus

Zentralrat: »AfD-Funktionäre müssen immer wieder mit ihren radikalen Ansichten konfrontiert werden«

Zentralratspräsident Josef Schuster äußert sich zum TV-Duell

 12.04.2024

NRW

Haftbefehl gegen drei Jugendliche wegen Terrorverdachts

Sie werden verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben

 12.04.2024