Berlin

Umgang mit Gaza: SPD-Fraktion erhöht Druck auf Koalition

Adis Ahmetovic (SPD) Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Die SPD-Fraktion erhöht in der Debatte um die Lage im Gazastreifen den Druck auf die schwarz-rote Koalition. Außenpolitiker Adis Ahmetovic sagte dem ARD-Hauptstadtstudio, es sei höchste Zeit, dass Deutschland sichtbar handele.

»Verletzte Kinder aus Gaza sollten in Deutschland medizinisch versorgt werden, andere Länder gehen hier bereits voran«, erklärte er. »Ich erwarte, dass die Bundesregierung ihrer Verantwortung gerecht wird und konkrete Maßnahmen zur Aufnahme von schwerverletzten Kindern ergreift.«

Fraktionsvize Siemtje Möller beschrieb ihre Eindrücke von einer Reise mit Außenminister Johann Wadephul (CDU) in die Region in einem Brief an die Fraktion, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nötig seien konkrete Verbesserungen der israelischen Regierung, um die humanitäre Katastrophe zu lindern. Dabei hat Israel seit Kriegsbeginn für die Einfuhr von fast 1,9 Millionen Tonnen Hilfsgütern gesorgt. Die Armee schützt zudem die Bewohner, auch indem sie sie jeweils vor Kämpfen in ihrer Gegend warnt und zur Flucht auffordert.

Lesen Sie auch

»Meine Einschätzung ist, dass sich die israelische Regierung ohne Druck wenig bewegt«, schreibt Möller dennoch. »Sollten solche konkreten Verbesserungen zeitnah ausbleiben, muss das Konsequenzen haben.« Denkbar seien Sanktionen gegen rechtsextreme israelische Kabinettsmitglieder oder eine »(Teil-) Aussetzung von Rüstungsexporten«.

Von den seit 670 Tagen von der Hamas festgehaltenen 50 Geiseln war in diesem Zusammenhang nicht die Rede. 30 von ihnen sind bereits tot. Lebende Geiseln werden von den palästinensischen Terroristen ausgehungert und gefoltert. dpa/ja

Einwurf

Mit Heine gegen den Terror

Wer die Bilder der ausgemergelten Geiseln Rom Braslavski und Evjatar David kaum ertragen kann, findet zumindest ein bisschen Trost in Heinrich Heines Gedichten. Seine Verse sind auch heute so wahrhaftig wie vor 200 Jahren

von Maria Ossowski  04.08.2025

Berlin

Deportationsmahnmal in Moabit beschädigt

Polizeibeamte entdecken auf der Putlitzbrücke Farbspritzer und Paketklebeband am Mahnmal

 04.08.2025

Deutschland

Merz will nach Wadephul-Bericht über Israel-Politik entscheiden

Der Bundeskanzler wird am Samstag mit dem Außenminister sprechen

 01.08.2025

Niedersachsen

Hannover will Kinder aus Gaza und Israel aufnehmen

Getragen wird die Initiative von einer ungewöhnlichen Allianz aus Stadt, jüdischer und palästinensischer Gemeinde

von Kilian Genius  01.08.2025

Nahost

Israel: Weitere Lkw mit Hilfsgütern erreichen Gazastreifen

Am Montag erreichten mehr als 200 Lastwagenladungen den Gazastreifen

 29.07.2025

Naher Osten

Trump fordert zu Essenslieferungen nach Gaza auf

Es gebe viele hungernde Menschen in Gaza, deswegen sei es jetzt vor allem wichtig, »dass die Menschen etwas zu essen bekommen«, so der US-Präsident

 28.07.2025

Großbritannien

Londoner Bürgermeister fordert Anerkennung von Palästinenserstaat

Aus israelischer Sicht würde ein solcher Schritt zu diesem Zeitpunkt einer Belohnung des Terrors gleichkommen

 24.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025