Die Huthi-Miliz hat nach US-Angaben das Handelsschiff »Eternity C« versenkt. Dabei wurden vier Menschen getötet. Die jemenitische Terrorgruppe übernahm am Mittwoch die Verantwortung für den tödlichen Angriff, den zweiten innerhalb von 24 Stunden auf dem Roten Meer.
Zuvor war am 6. Juli das Handelsschiff »Magic Seas« nach einer Attacke der Huthi untergegangen. Die Rebellen veröffentlichten ein Video. Darauf zu sehen sind maskierte Bewaffnete, die die »Magic Seas« stürmen, und Explosionen, die den Massengutfrachter versenkten.
Das zweite Schiff, die »Eternity C«, ein unter liberianischer Flagge fahrender Massentransporter, der am Montag in See stach, wurde bei dem Angriff schwer beschädigt. Bei der darauffolgenden Rettungsaktion, die laut der EU-Militäroperation Aspides am Mittwochmorgen stattfand und von einem Privatunternehmen durchgeführt wurde, wurden sechs Menschen aus dem Meer gerettet. Die Seeleute hätten mehr als 24 Stunden im Wasser verbracht, sagten sie.
Am frühen Mittwochabend hieß es, 19 Besatzungsmitglieder würden noch vermisst. Insgesamt sollen 22 Besatzungsmitglieder und drei Sicherheitsleute an Bord gewesen sein. Bereits zuvor hatte die EU-Militäroperation Aspides den Untergang der »Eternity C« nach einem Angriff der Miliz im Roten Meer bestätigt.
Hinsichtlich des Untergangs behauptete ein Sprecher des Huthi-Militärs, dass das Schiff in Richtung des israelischen Hafens Eilat unterwegs war und zur Unterstützung der Palästinenser in Gaza angegriffen wurde. Die Miliz greift seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 immer wieder Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel an. Erklärtes Ziel ist dabei die Unterstützung der Hamas im Gazastreifen. Diese wird wie die Huthi-Miliz vom Iran unterstützt.
Der Angriff auf die »Eternity C« stellt den schwersten Angriff dar, den die Huthis auf der entscheidenden Handelsroute durchführten. Dieser sowie der Untergang des Massengutträgers »Magic Seas« am vergangenen Sonntag werfen neue Fragen über die Sicherheit des Roten Meeres auf, da die Schiffe langsam begonnen hatten, in ihre Gewässer zurückzukehren.
Huthi-Angriffe haben viele Reedereien dazu veranlasst, den zeitaufwändigen Umweg um die Südspitze Afrikas zu machen, um das Rote Meer zu vermeiden, das normalerweise etwa 12 Prozent des Welthandels trägt. Jährlich wird auf dieser Seestraße Fracht im Wert von einer Milliarde Dollar transportiert.