Gedenkstätten

Sachsenhausen erinnert an NS-»Aktion Arbeitsscheu Reich«

Die Gedenkstätte Sachsenhausen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Foto: picture alliance/dpa

In der Gedenkstätte Sachsenhausen ist am Sonntag in Oranienburg ein Gedenkzeichen für die von den Nationalsozialisten als »asozial« gebrandmarkten Häftlinge eingeweiht worden. Zum 85. Jahrestag der »Aktion Arbeitsscheu Reich« werde so an die mit dem schwarzen Winkel markierten KZ-Häftlinge erinnert, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in Oranienburg mit.

Der Vorsitzende des Verbandes für die Erinnerung an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus, Frank Nonnenmacher, mahnte bei der Feier mehr Forschung über die Schicksale dieser NS-Opfer und über die Rolle der »beteiligten Verfolgungsinstanzen« an. Das Gedenkzeichen in Form einer knapp zwei Meter hohen Stele aus Stahl mit einem schwarzen Dreieck aus geschliffenem Granit wurde von der Amadeu Antonio Stiftung gefördert.

Verschleppung Im Juni 1938 verschleppten Polizisten rund 9500 als »asozial« stigmatisierte Menschen in Konzentrationslager. Dort wurden sie mit einem schwarzen Winkel gekennzeichnet. Unter ihnen befanden sich Personen, die wegen sogenannter »Bettelei« und »Landstreicherei« vorbestraft waren, Wohnungslose und Alkoholkranke. Auch streikende Arbeiter, Juden und Sinti und Roma waren von den Verhaftungen betroffen.

Rund 6000 Männer wurden während der Aktion in das KZ Sachsenhausen gebracht. Auch nach Ende der Aktion wurden Verhaftungen fortgesetzt. Insgesamt ließen sich für das KZ Sachsenhausen mehr als 11.100 als »asozial« stigmatisierte Häftlinge nachweisen, hieß es weiter. Viele von ihnen hätten die Haft nicht überlebt. Sie starben durch Hunger, Krankheiten oder die Gewalt der SS. epd

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