Widerstand

Protest der Protestanten

von Heide Sobotka

Die Synagoge in der Detmolder Straße steht – trotz aller Widerstände. Und die gab es zuhauf. Der Bau entzweite Protes- tanten wie Juden. Doch jetzt scheint alles in bester Ordnung. Was ist geschehen? Seit Jahren, intensiv seit 2001, war Irith Michel- sohn, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Bielefeld, auf der Suche nach einer größeren Bleibe für die Gemeinde. Mit der Ge- orgenkirche am botanischen Garten glaubte sie sich 2002 schon am Ziel ihrer Träu- me. Damals entschied der Landesverband der Jüdischen Gemeinde von Westfalen-Lippe dagegen. Zu groß, zu teuer, sagte Landesvorsitzende Hanna Sperling.
Neue Kirche, neues Glück. Die beiden Kirchengemeinden Paul Gerhardt und Neustädter Marienkirche mussten mangels Beterzahlen im Mai 2005 fusionieren. Die Gemeinden arbeiten defizitär, teilte damals die Pressesprecherin des Bielefelder Kir- chenkreises, Astrid Weyermüller, mit. Die Kirchenfunktionäre aber hatten die Rech- nung ohne ihre Gemeindemitglieder ge- macht. Als diese hörten, dass das Gebäude der Paul-Gerhardt-Kirche verkauft werden sollte und die jüdische Gemeinde Interesse zeigte, stellten sich rund 600 Verkaufsgeg- ner, an ihrer Spitze der ehemalige Kirchen- meister Hermann Geller, quer.
Ende März 2007, nach dem letzten offiziellen Gottesdienst in der Paul-Gerhardt-Kirche, hatten Hermann Geller und einige Gleichgesinnte ihre Schlafsäcke im Altarraum ausgerollt. Lange Zeit schienen keine guten Worte die Kirchenbesetzer zur Auf- gabe bewegen zu können. Rabbiner Henry G. Brandt wie Präses Alfred Buß versuchten, die Verkaufsgegner in Gesprächen zu überzeugen. Drei Monate hielten sie die Kirche besetzt. Erst Altpräses Hans-Martin Linnemann führte die Wende herbei. Am 6. Juli 2007 konnte der Kaufvertrag von der jüdischen Gemeinde unterzeichnet werden.
Als erste Baumaßnahmen wurden alle Kreuze außerhalb und innerhalb des Gebäudes entfernt und der Helm des Kirchturms abgehoben. In nur einem Jahr Bauzeit entstand aus der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche das jüdische Beit Hatikwa, ein Haus der Hoffnung für die Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld.

Medien

Zwischen dem demokratischen Staat Israel und der Terrororganisation Hamas darf es keine Äquidistanz geben

Ein Essay von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  23.07.2024

Ramallah/Tel Aviv

Hamas-Terroristen bei Drohnenangriff in Tulkarem getötet

Im Westjordanland heizt sich die Lage weiter auf

 23.07.2024

Washington D.C./Tel Aviv/Gaza

Netanjahu in den USA: Geisel-Angehörige hoffen auf Abkommen

Die Lage am Dienstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 23.07.2024

Nordhausen

Paus besucht KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora

Paus: Die Gedenkstätte zeige, wohin Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus führen können

 22.07.2024

Cottbus

Förderung für Schulprojekt zu NS-Geschichte

Höhepunkt des Projekts ist eine einwöchige Studienfahrt nach Theresienstadt und Prag

 22.07.2024

20. Juli 1944

Gedenken an gescheitertes Hitler-Attentat

Bundeskanzler Olaf Scholz wird bei der Veranstaltung sprechen

 19.07.2024

Angela Merkel

Sie gewann die Herzen der Israelis

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Mittwoch 70. Eine Würdigung von Shimon Stein

von Shimon Stein  17.07.2024 Aktualisiert

Pro & Contra

Zurück zur Wehrpflicht?

Zwei Meinungen zur Debatte

von Boris Schulman, Rainer L. Hoffmann  17.07.2024

Nahost

Bundesregierung wirbt für Waffenstillstand im Gazastreifen

Im Auswärtigen Amt ermahnte ein Sprecher abermals Israel

 15.07.2024