RTL-Moderator Peter Kloeppel hält ein Fernsehduell im Bundestagswahlkampf mit Beteiligung der AfD für unangemessen. »Die Besetzung von TV-Duellen im Bundestagswahlkampf sollte sich immer an der Frage orientieren, ob die reelle Möglichkeit besteht, dass jemand tatsächlich Kanzler oder Kanzlerin werden kann«, sagte Kloeppel dem »stern« in einem am Mittwoch online veröffentlichten Interview. Weil niemand mit der Partei koalieren will, habe die AfD keine Machtoption, es werde keinen AfD-Kanzler geben.
Der 65-jährige Kloeppel, der in dem Interview nach mehr als 30 Jahren bei »RTL aktuell« für August seinen Abschied von der Nachrichtensendung ankündigte, riet AfD-Wählern, sich mit dem Parteiprogramm auseinanderzusetzen, zwischen Fiktion und Fakten zu unterscheiden. »Hinterfragen Sie Aussagen von AfD-Politikern. Gleichen Sie die Realität ab mit den Weltuntergangsszenarien und Unwahrheiten, die die AfD verbreitet«, empfahl der Journalist.
Seine eigenen politischen Präferenzen legte Kloeppel nicht offen. Nicht mal seine Frau wisse, welche Partei er wähle.
Der Nachrichtenjournalist räumte in dem Interview ein, dass er nie ein guter Talkshow-Moderator geworden wäre. »Da muss man wahnsinnig schnell reagieren und auch angriffslustig sein. Das war nie mein Ding«, sagte Kloeppel und fügte hinzu: »Ich habe eine Faszination für die Wirkung des Moments, denke mir häufig: Das ist ja jetzt interessant, das lassen wir mal so stehen.« Das geht in einer Talkshow nicht. epd