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Neue Stolpersteine in Magdeburg und Spremberg

In Spremberg und Magdeburg halten neue Stolpersteine die Erinnerung an die Opfer der Nazis am Leben. Foto: picture alliance/dpa

In Magdeburg werden am 10. Oktober insgesamt 19 neue Stolpersteine verlegt, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Dazu werde auch der Initiator der Stolpersteine-Aktion, der Kölner Künstler Gunter Demnig, erwartet, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit.

Zu der Aktion werden überdies Angehörige der Familien Lerner und Rosenheck aus den USA anwesend sein, deren Vorfahren an diesem Tag mit einem neuen Stolperstein geehrt werden, hieß es.

Mit dieser 38. Verlegungsaktion steigt den Angaben zufolge die Zahl der auf Betreiben der Stadt und der Arbeitsgruppe »Stolpersteine für Magdeburg« seit 2007 verlegten Stolpersteine auf rund 700. Der erste Gedenkstein erinnert an den früheren Magdeburger Bürgermeister Herbert Goldschmidt, der 1943 im Konzentrationslager Riga ermordet wurde.

Bereits am Mittwoch sind im Beisein von Kulturministerin Manja Schüle (SPD) fünf neue Stolpersteine verlegt worden. Der Künstler Gunter Demnig verlegte die Steine vor Häusern in der Pfortenstraße, der Langen Straße und der Dresdner Straße, teilte das brandenburgische Kulturministerium mit.

Initiiert wurde die Verlegung von der AG Spurensuche der evangelischen Kirchengemeinden in der Region Spremberg.

Schüle sagte, sie danke Gunter Demnig und der Spremberger AG mit der Pfarrerin Jette Förster, »dass sie das Vergessene und Verdrängte wieder ans Licht holen und die verwischten Spuren sichtbar machen«.

Die Stolpersteine für Nathan und Ellen Bernfeld, für Klara und Salo Jacob und für Walter Lehmann zeigten, »dass die Stigmatisierung und die Entmenschlichung, die Verfolgung und das Morden mitten in der Gesellschaft geschehen sind, buchstäblich vor unserer Haustür«.

Nathan Bernfeld war Direktor einer Tuchfabrik. Er und seine Frau Ellen wurden demnach drei Monate vor Kriegsende verhaftet und in ein Berliner Sammellager verschleppt. Beide überlebten die Verfolgung.

Klara und Salo Jacob arbeiteten in dem Spremberger Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft Louis Peiser. Sie starben im März 1943 im KZ Theresienstadt. Walter Lehmann war Mitglied der KPD und des Rotfrontkämpferbundes. Er starb am 15. April 1944 an den Folgen von Folter im Gefängnis Berlin-Moabit.

Gunter Demnig setzt seit 1996 an Orten, an denen Opfer des Nationalsozialismus zuletzt gewohnt oder gewirkt haben, kleine, quadratische Betonsteine mit einer Messingplatte mit den Lebensdaten ins Straßenpflaster ein. Inzwischen gibt es rund 100.000 Stolpersteine in 24 europäischen Ländern. epd

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