London

Nach antisemitischem Post: Lineker hört bei BBC auf

Gary Lineker am Montag vor seinem Haus in London Foto: picture alliance / empics

Nach der Aufregung um einen von ihm geteilten antisemitischen Social-Media-Beitrag zum Israel-Gaza-Konflikt tritt der frühere englische Fußball-Nationalspieler Gary Lineker als TV-Moderator bei der BBC nach dieser Saison zurück. Das kündigte der 64-Jährige auf Instagram an.

Er bat gleichzeitig um Entschuldigung für den geteilten Beitrag, der antisemitische Konnotationen enthalten hatte. »Es war ein echter Fehler und ein Versehen, aber ich hätte sorgfältiger sein müssen«, sagte Lineker.

Der Ex-Profi war in die Kritik geraten, weil er in der vergangenen Woche eine Instagram-Story zum Israel-Gaza-Konflikt des Accounts »Palestine Lobby« geteilt hatte, auf dem ein Ratten-Emoji eingebettet war. Unter anderem im Nationalsozialismus waren Ratten zu antisemitischen Propagandazwecken als Symbol für Juden verwendet worden.

»Letzte Woche habe ich hier auf Instagram einen Beitrag geteilt, der ein Emoji enthielt, das schreckliche Assoziationen hat. Leider habe ich das Emoji nicht gesehen. Hätte ich es gesehen, hätte ich es nie und nimmer geteilt«, sagte Lineker nun. Der geteilte Beitrag ist auf seiner Seite wieder gelöscht worden. Er verabscheue Antisemitismus, sagte Lineker: »Dafür gibt es keinen Platz und sollte es auch nie einen geben.«

Lineker gilt schon länger als umstritten

Lineker, der am Sonntag letztmals die in England wichtigste Fußballsendung »Match of the Day« moderieren wird, sollte zur neuen Saison ursprünglich den FA Cup sowie die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr begleiten.

Lesen Sie auch

Der frühere Stürmer des FC Barcelona war jahrelang der bestbezahlte Moderator der BBC. Er galt aber auch als umstritten wegen seiner politischen Einlassungen.

Einen regelrechten Skandal hatte es gegeben, als Lineker im März 2023 die damalige konservative Regierung scharf kritisierte. In einem Post auf Social Media verglich er Äußerungen der damaligen Innenministerin Suella Braverman über Migranten mit der Rhetorik in Deutschland in den 1930er-Jahren.

Lineker ist in seiner Heimat eine Fußball-Ikone wie in Deutschland Jürgen Klinsmann oder Rudi Völler. Von dem Ex-Stürmer stammt der noch heute oft zitierte Satz: »Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball hinterher und am Ende gewinnen die Deutschen.« dpa

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025