Nahost

Militärexperte: Vorgehen in Gaza führt zu Erstarken des islamistischen Terrors

Carlo Masala Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Der Militärexperte Carlo Masala befürchtet ein Erstarken des islamistischen Terrors durch das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen. Angesichts der aktuellen Geschehnisse sei er »sehr, sehr skeptisch, was die Zukunft der israelischen Sicherheit und des Mittleren und Nahen Ostens anbelangt«, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Samstag.

Aktuelle Pläne für eine Besetzung des Gazastreifens und eine Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung bezeichnete Masala als »komplett außerhalb des Völkerrechts«. Gleiches gelte für die anhaltende Blockade humanitärer Hilfslieferungen. Die Idee, das umkämpfte Gebiet dauerhaft zu besetzen, sei überdies »wahnsinnig«.

Masala: Alte Fehler wiederholen sich

Offenbar sei nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt worden: Israel habe sich 2005 aus dem Landstrich zurückgezogen, weil die eigenen Streitkräfte dort ständig angegriffen worden seien und der Blutzoll viel zu hoch gewesen sei. »Das reproduziert Israel jetzt wieder«, so der Politikwissenschaftler der Münchner Bundeswehr-Universität.

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Masala warnt vor einer Erhöhung des Konfliktpotenzials in der Region, sollte die israelische Regierung ihre umstrittenen Pläne umsetzen: Sollte die Bevölkerung des Gazastreifens vertrieben werden, werde das »für Israel nicht gut enden – in dem Sinne, dass der Terrorismus dann stärker zurückkehren wird«.

Unterdessen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mit einer neuen Großoffensive gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen begonnen. Der aktuelle Einsatz diene dazu, den Druck auf die Islamisten im anhaltenden Gaza-Krieg zu erhöhen. So wolle man eine Freilassung der noch immer von den Extremisten festgehaltenen Geiseln aus Israel erzwingen.

Laut Medienberichten vom Samstagnachmittag ist die Hamas unter dem Eindruck der Offensive zu einer neuen Verhandlungsrunde über eine mögliche Waffenruhe bereit. Demnach könnte noch am selben Tag ein Treffen von Unterhändlern in Katars Hauptstadt Doha stattfinden. kna

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