Elizabeth Taylor

Masel Tov, Rachel!

Kinderstar in Hollywood zu sein, ist oft ein schlechter Start ins Leben. Die wenigsten Jungdarsteller haben es auch als Erwachsene zu einer Filmkarriere gebracht; die meisten versanken in der Anonymität, einige endeten in Suff, Drogen und Suizid.
Elizabeth Taylor, die am 27. Februar 75 Jahre alt wird, ist da die große Ausnahme. Seit ihrem ersten großen Erfolg als 12-Jährige 1944 mit dem Melodram National Velvet hat sie mehr als vierzig Filme gedreht. Zweimal hat sie einen Oscar erhalten, 1960 für ihre Rolle in Butterfield 8, 1966 für Wer hat Angst vor Virginia Woolf. Als Cleopatra in dem gleichnamigen Hollywoodschinken 1963 hatte sie ihren wohl größten Publikumserfolg. Der Film war weltweit ein Hit. Nur in Ägypten, wo die Handlung spielte, durfte er nicht aufgeführt werden. Denn Liz Taylor ist Jüdin. Die ursprünglich anglikanisch getaufte Schauspielerin heiratete 1957 den Filmproduzenten Mike Todd und trat ihm zuliebe über. Anders als viele Konvertiten nahm Rachel, wie sie sich seitdem hebräisch nennt, ihren neuen Glauben ernst und blieb ihm auch nach Todds Tod 1958 treu bis heute.
Mike Todd war Liz Taylors dritter von insgesamt acht Ehepartnern. Mit Männern hatte die Diva kein Glück. Nicht mit dem Hotelerben Nicky Hilton, noch mit den Schauspielern Michael Wilding und Richard Burton, dem Sänger Eddie Fisher, dem US-Senator John Warner oder zuletzt dem dreißig Jahre jüngeren Bauarbeiter Larry Fortensky. Von Dutzenden von Liebhabern zu schweigen. Ihren Kummer kompensierte Liz Taylor mit dem Kauf von Schmuck und dem Genuss hochprozentiger Getränke. Mehrmals musste sie zu Entziehungskuren in Kliniken eingeliefert werden. Auch die Karriere geriet ins Stocken: Ihr letzter Filmauftritt war 1994 eine Nebenrolle in Familie Feuerstein.
Doch kommenden Dienstag wird all das wenigstens für einen Tag vergessen sein. Dann feiern Elizabeth Taylor und mit ihr die Welt den 75. Geburtstag einer der letzten großen Hollywoodlegenden. Masel Tov, Rachel! Michael Wuliger

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025