Debatte

»Tue mich mit Gedanken an Suizidbeihilfe sehr schwer«

Am Donnerstag will der Bundestag erstmals über eine Regelung der Beihilfe zum Suizid entscheiden

 05.07.2023 09:24 Uhr

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Marco Limberg

Am Donnerstag will der Bundestag erstmals über eine Regelung der Beihilfe zum Suizid entscheiden

 05.07.2023 09:24 Uhr

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, tut sich nach eigenen Worten schwer mit assistiertem Suizid. »Ein Suizid ist im Judentum aus religiöser Perspektive problematisch, auch wenn sich durch die medizinischen Erkenntnisse über psychische Erkrankungen hier bereits das Bild gewandelt hat«, sagte Schuster, der auch dem Deutschen Ethikrat angehört, in Berlin. Der assistierte Suizid sei noch einmal eine andere Kategorie.

»Ich lehne ihn unter Berücksichtigung einer Ausschöpfung palliativer Maßnahmen nicht gänzlich und kategorisch ab, tue mich mit dem Gedanken aber sehr schwer. Für einen gewerbsmäßigen assistierten Suizid habe ich grundsätzlich kein Verständnis«, betonte Schuster. Der Würzburger hatte selbst Medizin studiert und führte bis 2020 eine internistische Facharztpraxis.

Entscheidung im Bundestag Am Donnerstag will der Bundestag erstmals in der Geschichte über eine Regelung der Beihilfe zum Suizid entscheiden. Dabei geht es darum, wer unter welchen Voraussetzungen ein tödliches Mittel erhalten darf. Dazu liegen zwei Gesetzentwürfe vor. Ein liberaler Entwurf ist stärker darauf angelegt, Suizid unter bestimmten Bedingungen zu ermöglichen. Der andere stellt den Schutz vor Missbrauch in den Vordergrund. Es soll vor allem ausgeschlossen werden, dass Menschen sich zu einer Selbsttötung gedrängt fühlen.

Beide Parlamentariergruppen treten zudem in einem gemeinsamen Antrag für eine bessere Suizidvorbeugung ein. Dazu fordern sie einen Nationalen Präventionsplan und ein Gesetz sowie die Errichtung eines Suizidpräventionsdienstes mit bundeseinheitlicher Telefonnummer. kna

Medien

Zwischen dem demokratischen Staat Israel und der Terrororganisation Hamas darf es keine Äquidistanz geben

Ein Essay von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  23.07.2024

Ramallah/Tel Aviv

Hamas-Terroristen bei Drohnenangriff in Tulkarem getötet

Im Westjordanland heizt sich die Lage weiter auf

 23.07.2024

Washington D.C./Tel Aviv/Gaza

Netanjahu in den USA: Geisel-Angehörige hoffen auf Abkommen

Die Lage am Dienstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 23.07.2024

Nordhausen

Paus besucht KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora

Paus: Die Gedenkstätte zeige, wohin Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus führen können

 22.07.2024

Cottbus

Förderung für Schulprojekt zu NS-Geschichte

Höhepunkt des Projekts ist eine einwöchige Studienfahrt nach Theresienstadt und Prag

 22.07.2024

20. Juli 1944

Gedenken an gescheitertes Hitler-Attentat

Bundeskanzler Olaf Scholz wird bei der Veranstaltung sprechen

 19.07.2024

Angela Merkel

Sie gewann die Herzen der Israelis

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Mittwoch 70. Eine Würdigung von Shimon Stein

von Shimon Stein  17.07.2024 Aktualisiert

Pro & Contra

Zurück zur Wehrpflicht?

Zwei Meinungen zur Debatte

von Boris Schulman, Rainer L. Hoffmann  17.07.2024

Nahost

Bundesregierung wirbt für Waffenstillstand im Gazastreifen

Im Auswärtigen Amt ermahnte ein Sprecher abermals Israel

 15.07.2024