Staatsanleihen

Gut angelegt

von Uwe Westphal

Howard Myers, der geschäftsführende Direktor der »State of Israel Bonds« in London, tut etwas, das andere Angestellte am Finanzmarkt London heute selten können. Er lehnt sich entspannt zurück und erzählt über großartige Zuwachsraten bei Bondverkäufen in England. 90 Prozent aller verkauften Staatsanleihen, sagt er, gehen an private und institutionelle Investoren, die gegenüber Israel im Wesentlichen positiv gestimmt sind. In jüngster Zeit, vor allem in den USA und seit der weltweiten Kreditkrise, nehmen jedoch auch Bondverkäufe an Einrichtungen zu, die bisher überhaupt nichts mit Israel zu tun hatten. So hat der US-Bundesstaat Texas aus schlichten Finanzmarktgründen viele Millionen in israelische Anleihen investiert.
Das Hauptbüro der »State of Israel Bonds« wird in New York von Joshua Matza, ehemaliger Kabinettsminister in der Regierung von Benjamin Netanyahu, geführt. David Ben Gurion hatte kurz nach dem Unabhängigkeitskrieg, als die Kassen des jungen Israel leergeräumt waren, die Idee, weltweit Staatsanleihen zu verkaufen. Die Vorbilder dafür kamen aus dem angelsächsischen Raum. Auch die US-Regierung verkaufte erfolgreich staatliche Zertifikate zu einem festgelegten Zinssatz, um die gewaltigen materiellen und finanziellen Kriegsanstrengungen zur Niederwerfung Nazideutschlands zu finanzieren.
Ben Gurion wandte sich um Hilfe an die ausländischen Förderer des jungen Staates Israel. Er hatte vor allem zwei Ziele Einmal wollte er dem neugegründeten Staat Millionen Dollar zuführen, um die große Zahl der Einwanderer versorgen zu können und die Infrastruktur auszubauen. Auf der anderen Seite wollte er die in der Diaspora befindlichen Juden in den Aufbau des Staates und die rasch vorangetriebenen Entwicklungen einbinden. Die anfänglichen Erwartungen waren bescheiden mit 25 Millionen Dollar beziffert. Schon im Jahr 1951 aber stieg die Prognose realistisch auf 52 Millionen Dollar an. Seither haben die Staatsaktienverkäufe stetig zugenommen, bis heute auf insgesamt 26 Milliarden Dollar.
Ein Grund für die guten Geschäfte mit Israel-Bonds sind die Zinssätze, die beim Euro Bond bei 5,23 Prozent und beim Euro Sparbond bei 4,92 Prozent liegen. Howard Myers weist darauf hin, dass in unsicheren Finanzmarktzeiten immer mehr private Investoren solche Anlagen kaufen. Als sogenannte Mazel Tov Bonds oder Jubilee Issue Bonds sind diese Anlagen in US-Dollar für flexible Laufzeiten von zwei bis fünf Jahren unkompliziert zu kaufen.
Myers machte in England immer wieder einmal die Erfahrung, dass einige Interessenten aus politischen Gründen Israel-Bonds ablehnten. Doch meist – wie auch bei ethisch motivierten Anlegern – steigt das Interesse, wenn sie erfahren, dass die Israel-Bonds ausschließlich für infrastrukturelle Investitionen genutzt werden. Dazu gehören der Ausbau der Wasserwege, die Förderung von Hafenanlagen und deren Vergrößerung in Haifa, Eilat und Ashdod als Zugangsstraßen für den Handel nach Europa, Asien und Afrika. Und schließlich der Ausbau des Schienennetzes in Israel.
Für das kleine Israel-Bonds-Büro in London ist die laufende Konjunktur kein wirklicher Grund zur Sorge. »Das Vertrauen des Finanzmarktes in den Staat Israel ist ungebrochen und arbeitet in diesem Fall auch für unsere Kunden«, betont Howard Myers. Er zielt jetzt auf neue Kunden, private wie institutionelle Anleger, die die Chancen, mit Israel-Bonds eine sichere Anlage zu kaufen, wahrnehmen wollen.

Berlin

Wagenknecht-Bündnis gegen Waffenexporte nach Israel

Das Bündnis Sahra Wagenknecht fordert einen kompletten »Waffenstopp«

 22.04.2024

Capri

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

Der Iran wird aufgefordert auf, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden

 19.04.2024

Frankfurt am Main

Angriff Israels auf Iran belastet Aktienmarkt

Der Leitindex Dax sackte gleich zu Beginn des Handelstages ab

 19.04.2024

Jerusalem

Baerbock trifft Premier Netanjahu und Präsident Herzog

 17.04.2024

Israel

Omer und ich

Ich habe einen neuen Mitbewohner, einen neuen Freund. Omer Shem Tov ist bei mir eingezogen. Er hat wunderschöne Augen, blaugrün und gutmütig, während ich derzeit schlecht schlafe, schließt er sie nie

von Gabriella Meros  15.04.2024

Naher Osten

G7 verurteilen Angriff auf Israel

Die sieben großen Industriestaaten hatten am Sonntag ein Treffen einberufen

 14.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden ruft Deutschland und die EU zu einer harten Position gegenüber Iran auf

Zentralrat hat den Großangriff Irans auf Israel mit aller Schärfe verurteilt

 14.04.2024

Rechtsextremismus

Zentralrat: »AfD-Funktionäre müssen immer wieder mit ihren radikalen Ansichten konfrontiert werden«

Zentralratspräsident Josef Schuster äußert sich zum TV-Duell

 12.04.2024

NRW

Haftbefehl gegen drei Jugendliche wegen Terrorverdachts

Sie werden verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben

 12.04.2024