Vereine

Gegenseitiges Interesse

Zur ersten Begegnung der Jüdischen Frauengruppe aus Ost-Berlin und dem Jüdischen Frauenverein aus dem Westteil der Stadt kam es bereits kurz nach dem Mauerfall. Inge Marcus (Charlottenburg) und Eveline Naumann (Mahlsdorf) erinnern sich noch heute gut an das Treffen Ende 1989 im Gemeindehaus Fasanenstraße. Es waren Frauen einer damals noch getrennten Gemeinde, die aber in ihrem Bemühen um jüdische Belange stets geeint waren.
Inge Marcus zum Beispiel hatte sich ne-
ben Ruth Galinski von Anfang an im Frauenverein engagierte. Mitte der 50er-Jahre wurde er wiedergegründet, nachdem es im Osten zu antisemitischen Vorfällen gekommen war, und etliche Juden in den Westen gingen. »Wir wollten uns um diese Neuankömmlinge kümmern«, erzählt Marcus. Ebenso wollten sie den »alleingelassenen Frauen« im Nachkriegsdeutschland ei-
ne Möglichkeit bieten, Kontakte zu knüpfen. In der Joachimstaler Straße trafen sie sich jeden Dienstagnachmittag, es gab Kaffee und selbstgebackenen Kuchen.
Im Ostteil fand sich die Frauengruppe erst 1987 zusammen. Die Initiatorinnen Eva Brück sel. A. und die heute 76-jährige Eveline Naumann stellten damals fest, dass sich immer weniger Frauen mit der Religion und ihren Traditionen auskannten. Andere hatten ein umfangreiches Wissen und wollten es weitergeben. So beschlossen sie, Frauen zu Veranstaltungen einzuladen, sie holten sie teilweise sogar von zu Hause ab, um für sie beispielsweise Challot zu backen. »Die Gemeinde hatte wenig Geld«, sagt Naumann.
Inge Marcus machte sich schon auf den Weg in den Ostteil der Stadt, als die Mauer noch stand. Sie motivierte weitere Frauen aus ihrem Verein. »Mich hat die Frauengruppe-Ost schon immer interessiert«, sagt die 87-Jährige heute. Rabbiner Ernst Stein und der Oberkantor Estrongo Nachama sel. A. fuhren zu Konzerten oder Feiertagen ebenfalls nach Ost-Berlin. »Wir waren da-
mals so froh, dass sich jemand für uns interessierte«, so Eveline Naumann.
Das Interesse ist geblieben, auf beiden Seiten. Die Frauen aus Ost und West treffen sich immer noch gelegentlich – inzwischen meist in einem Café am Hackeschen Markt, in der alten und neuen Mitte des vereinten Berlin. Christine Schmitt

Jena

Fördergelder für Haus Auerbach

Villa des jüdischen Ehepaars Auerbach gilt als besonderes Zeugnis des Weimarer Bauhauses

 28.03.2024

Diplomatie

Bundesaußenministerin verlangt mehr Hilfe für Gaza

Annalena Baerbock besucht den Grenzübergang Kerem Schalom

von Sabine Brandes  26.03.2024

Berlin

Unveränderte Sicherheitseinschätzung nach Moskauer Anschlag

Die Bedrohung sei bereits zuvor hoch gewesen, heißt es im Innenministerium

 25.03.2024

Berlin

Deutlich mehr Fälle von Hasskriminalität

Hetze nimmt zu - vor allem im Netz. Dies sagt die Staatsanwaltschaft

 25.03.2024

Fernsehen

»Igor Levit - No Fear«: Mehr als ein Musikfilm

Das dokumentarische Porträt des charismatischen Pianisten läuft am Sonntag auf ARTE

 22.03.2024

Neuerscheinung

Die postkoloniale Endlösung

JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel schreibt in »Deutsche Lebenslügen« über die gefährliche Allianz von linken und muslimischen Judenhassern. Ein exklusiver Buchauszug

 21.03.2024

Soziale Medien

Plattform X entsperrt Konto von Identitärer Bewegung

Seit der Übernahme durch Elon Musk dürfen Extremisten wieder posten

 21.03.2024

Fussball

Schafft Israel noch die EM-Qualifikation?

Das Team aus Israel trifft am Abend auf Island

 21.03.2024

Hamburg

Millionen-Förderung für KZ-Gedenkstätte

KZ Neuengamme wurde von 1938 bis 1945 betrieben und hatte mindestens 86 Außenlager

 20.03.2024