Österreich

»Gegen Antisemitismus und Antizionismus aufstehen«

Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) Foto: picture alliance / Anadolu

In Wien hat Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 80 Jahren erinnert. In diesem Zusammenhang forderte er die Österreicher auf, sich dem Kampf gegen den Judenhass anzuschließen. »Es liegt an jedem Einzelnen von uns, dass wir Hass und Ausgrenzung keinen Platz bieten«, erklärte er österreichischen Medien zufolge.

»Lange Zeit hat sich Österreich davor gescheut, sich dem dunkelsten Kapitel seiner Geschichte zu stellen«, so Schallenberg. »Aber heute stellen wir uns dieser Verantwortung – vollumfänglich«, versicherte er. Dazu gehöre ein aktives Handeln »im Jetzt und in der Zukunft«.

Der Bundeskanzler erklärte, es gebe weltweit einen massiven Anstieg an antisemitischen Vorfällen. Die Österreicher sollten »klar Position beziehen und gegen jede Form von Antisemitismus und Antizionismus entschieden aufstehen – egal wann, egal wo«. Man sei »niemals davor gefeit, dass sich Geschichte wiederholt. Das muss uns wachrütteln.«

Lesen Sie auch

Gespräche mit Rechtsextremisten

Weder Hass noch Ausgrenzung dürfe Platz geboten werden, betonte Alexander Schallenberg. »Dabei darf es keine falsche Scheu oder Kompromisse geben. Das ist Gift für unsere Gesellschaft.« Juden müssten sich auf der ganzen Welt wieder sicher fühlen können. Dies müsse und werde die klare Position Österreichs bleiben.

Schallenbergs konservative ÖVP führt derzeit mit der rechtsextremen FPÖ von Herbert Kickl Koalitionsgespräche. Nachdem sich die beiden Parteien auf einen Budgetplan einigen konnten, geht es derzeit um inhaltliche Fragen. In ganz Europa sorgen sich Demokraten um die Situation in Wien.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen reiste derweil heute mit einer Delegation nach Polen, um an der Befreiungsfeier auf dem Gelände des früheren Vernichtungslagers teilzunehmen. Schallenberg wird durch Kanzleramtsministerin Susanne Raab (ÖVP) vertreten. im

Braunau

Streit über belastete Straßennamen im Hitler-Geburtsort

Das österreichische Braunau am Inn tut sich weiter schwer mit seiner Vergangenheit. Mehrere Straßen tragen nach wie vor die Namen bekannter NS-Größen. Das soll sich nun ändern

 13.02.2025

Bund-Länder-Kommission

Antisemitismusbeauftragte fürchten um Finanzierung von Projekten

Weil durch den Bruch der Ampel-Koalition im vergangenen Jahr kein Haushalt mehr beschlossen wurde, gilt für 2025 zunächst eine vorläufige Haushaltsplanung

 12.02.2025

Österreich

Koalitionsgespräche gescheitert - doch kein Kanzler Kickl?

Der FPÖ-Chef hat Bundespräsident Van der Bellen über das Scheitern der Gespräche informiert

 12.02.2025

Düsseldorf

Jüdische Zukunft: Panel-Diskussion mit Charlotte Knobloch

Auf dem Podium sitzen auch Hetty Berg, Armin Nassehi und Philipp Peyman Engel

 11.02.2025

Sport

Bayern-Torwart Daniel Peretz trainiert wieder

Der Fußballer arbeitet beim FC Bayern nach seiner Verletzung am Comeback

 09.02.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  05.02.2025

USA/Israel

Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Als erster ausländischer Staatsgast in Trumps zweiter Amtszeit kommt der israelische Regierungschef nach Washington. In dem Republikaner hat der israelische Besucher einen wohlwollenden Unterstützer gefunden

 04.02.2025

Düsseldorf

Igor Levit: Bin noch nicht fertig mit diesem Land

Am Klavier ist er ein Ausnahmekönner, in politischen Debatten meldet er sich immer wieder zu Wort. 2020 erhielt der jüdische Künstler das Bundesverdienstkreuz - das er nun nach eigenen Worten fast zurückgegeben hätte

 03.02.2025

Berlin

Kreise: Union will Gesetz doch zur Abstimmung stellen

Hinter verschlossenen Türen wurde in den Unionsparteien viel über das »Zustrombegrenzungsgesetz« gesprochen. Nun gibt es laut Teilnehmern eine Entscheidung

 31.01.2025