von Christine Schmitt
In dem Sport- und Aufenthaltsraum der Gemeindekita an der Delbrückstraße blieb kein Stuhl frei, als jüngst der neue Krippenbereich offiziell eingeweiht wurde. Politiker aller Parteien, Vorstandsmitglieder der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und Elternvertreter waren gekommen, um nach dem Festakt zusammen in den Krippenbereich zu gehen, wo die Mesusot an den Türrahmen angebracht wurden.
Diese Krippe sei die erste Einrichtung in Berlin, die mit Bundesmitteln aus dem In-
vestitionsprogramm für Kinder unter drei Jahren eröffnet werden kann, betonte Wolfgang Penkert von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der auch Abteilungsleiter für Jugend und Familie ist. 360.000 Euro seien vom Bund ge-
kommen, um den Hortbereich in eine Krippe umzubauen. »Ich bin sehr glücklich, dass wir nun endlich die erste Krippe für Kleinstkinder ab dem siebten Monat eröffnet haben«, sagte André Lossin, Ge-
schäftsführer der jüdischen Gemeinde. Bisher konnten in der Delbrückstraße Kinder erst ab 18 Monaten aufgenommen. Erst im Herbst vergangenen Jahres erfuhr der Ge-
schäftsführer von dem Zuschuss. »Wir können nun nach recht kurzer Zeit, genau ge-
nommen nach sechs Monaten, diese Krippe eröffnen.« 30 neue Plätze konnten so ge-
schaffen werden.
145 Drei- bis Sechsjährige besuchen den Elementarbereich, 30 Kinder im Alter zwischen 18 Monaten und drei Jahren und nun eben auch 30 ab sieben Monaten. Der Be-
darf in der Gemeinde nach Krippenplätzen sei da, betonte Mirjam Marcus, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Dezernentin für Schule, Jugend und Erziehung in der Gemeinde. Die Warteliste sei lang – und manche Eltern würden ihren Nachwuchs bereits anmelden, wenn er gerade mal zwei oder drei Monate alt sei.
Der im Frühjahr angedachte monatliche zusätzliche Elternbeitrag ist übrigens ersatzlos gestrichen. Es bleibt dabei, dass Eltern wie bisher das Essensgeld und die Kitagebühr bezahlen müssen.
Einen Grund zur Freude gibt es: Für den Kindergarten seien 800.000 Euro aus dem Konjunkturpaket für energetische Maßnahmen, für den Erweiterungsbau und eine Wärmedämmung bewilligt worden, so André Lossin,