Gedenkpolitik

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Streit um die Gedenkpolitik beim Kulturstaatsminister

Nach dem Eklat um die Rede von Vize-Kulturstaatsminister Hermann Schäfer bei der Eröffnung des Kunstfestes Weimar verschärft sich die politische Diskussion. Am Dienstag nahm Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) Schäfer öffentlich in Schutz. Dagegen forderte die SPD-Obfrau im Bundestagskulturausschuß, Monika Griefahn, Schäfer zum Rücktritt auf. Er hatte am vergangenen Freitag vor einem den Opfern des Konzentrationslagers Buchenwald gewidmeten Konzert vor allem über Flucht und Vertreibung der Deutschen gesprochen, ohne auf die Opfer des KZs einzugehen. »Ich wußte nicht, daß in den ersten Reihen auch KZ-Opfer sitzen«, sagte Schäfer am Montag in seiner Entschuldigung. Aus der Rede eine inhaltliche Veränderung der Gedenkstättenpolitik des Bundes im Hinblick auf die Bewertung und Aufarbeitung der NS-Diktatur abzuleiten, sei völlig abwegig, sagte Neumann. Dagegen sagte Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, dem Tagesspiegel, die Rede sei eine Beleidigung der anwesenden Holocaust-Opfer. Für Knobloch sind Schäfers Äußerungen ein »deutliches Zeichen für den seit Monaten betriebenen Paradigmenwechsel in der Erinnerungspolitik.« Zu Wochenbeginn ist eine weitere Panne in Neumanns Behörde bekanntgeworden. Wegen eines »technischen Versehens« waren auch alle KZ-Gedenkstätten aufgefordert worden, die deutsche Fahne zum »Tag der Heimat«, der an die Vetriebenen erinnert, am 3. September zu hissen. Die Anordnung sei zurückgezogen worden, hieß es. /ja

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

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Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

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Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

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Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

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Jerusalem

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Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

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Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

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Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025