Moishe Waks

Engagiert und stets präsent

Der Mann mit dem markanten Schnauzer war eines der bekanntesten Gesichter der Gemeinde. Immer engagiert und stets präsent. Eine wichtige Stimme für Schule, Jugend, Bildung und Kultur. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag vergangener Woche ist Moishe Waks verstorben, er erlag seiner schweren Krankheit. Am Sonntag begleiteten ihn zahlreiche Angehörige, Freunde und Bekannte auf seinem letzten Weg. Rabbiner Tovia Ben-Chorin hielt auf dem Friedhof Scholzplatz die Trauerrede.
Geboren am 24. November 1952 in München, studierte Moishe Waks Ge-
schichte und Psychologie in Israel. Später wurde er Unternehmens- und EDV-Berater, Hausverwalter und Kino-Geschäftsführer. Bereits 1980 übernahm er in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Verantwortung, sechs Jahre lang leitete er das Jugendzentrum. Ab 1989 gehörte er der Repräsentantenversammlung an. Er war Schuldezernent, Kulturverantwortlicher, dabei auch Leiter der Jüdischen Kulturtage, und stellvertretender Gemeindevorsitzender. Darüber hinaus gehörte er dem Präsidium des Zentralrats der Juden an, dessen Jugendreferent er zugleich war. Bei der Zentralwohlfahrtsstelle (ZWST) saß er im Vorstand und vertrat die Organisation auch beim Europäischen Kongress Jüdischer Gemeinden.
»Er hatte von allem Ahnung, von Finanzen, Kultur und Bildung«, erinnert sich die Gemeindevorsitzende Lala Süsskind. Sie hatte ihn vor 20 Jahren kennengelernt, als er im Jugendzentrum die Tanzgruppe be-
treute. »Er hat mich damals zum Mitmachen überredet, obwohl ich schon Anfang 40 war.« Es war seine »ureigene Art«, mit Menschen umzugehen, die ihn auszeichnete, meint Süsskind. »Und dabei hat er sich nicht überall Freunde gemacht. Man konnte sich großartig mit ihm streiten, doch er war nie nachtragend.« Nach Auseinandersetzungen habe man sich stets mit ihm an einen Tisch setzen und wieder freundlich reden können.
In den vergangenen Jahren engagierte er sich weniger in der Gemeindepolitik, widmete dafür mehr Zeit seiner Familie, seiner Frau Sigalit und dem kleinen Sohn. »Er war unglaublich stolz auf ihn. Es gab kein Gespräch, in dem er ihn nicht er-
wähnte«, erzählt Lala Süsskind. »Es ist für uns alle eine Tragödie, dass er so früh ge-
hen musste. Eir werden aufpassen, das sich seine Familie auch ohne Moishe im Leben zurechtfindet.« ddk/cs

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025