Doppel-Bat Mizwa

Endlich erwachsen

Endlich erwachsen

Bad Segeberger feierten
Doppel-Bat Mizwa
im neuen Haus

von Heike Linde-Lembke

Leuchtende Augen, strahlende Gesichter und zwei rundum glückliche Menschen. Patricia Weckwerth (13) und Viktoria Budnikov (12) sind die ersten Mädchen, die in der neuen Segeberger Synagoge Bat Mizwa und in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen werden. Darauf sind Patricia und Viktoria besonders stolz. Schleswig-Holsteins Landesrabbiner Walter Rothschild leitet den Gottesdienst zu Viktorias und Patricias Bat Mizwa und ruft die Mädchen zum ersten Mal in ihrem Leben zum Tora-Lesen auf die Bima. Es war auch das erste Mal in der neuen Synagoge »Mischkan HaZafon« (Synagoge des Nordens).
»Wir haben uns lange auf unsere Bat Mizwa vorbereitet«, erzählen die beiden Jugendlichen. Unterricht erhielten sie von Religionslehrer Walter Pannbacker und seiner Ehefrau, der Gesangslehrerin Frauke Pannbacker von der Jüdischen Gemeinde Kiel. »Wir haben Singen geübt. Wir haben gelernt, den Text auf Hebräisch zu lesen und haben Bezüge aus den Texten zu unserem Leben abgeleitet, um darauf unsere Dankesreden aufzubauen«, erklären sie. Beide Mädchen freuen sich, jetzt den Gottesdienst aktiv mitgestalten zu können. »Als unser Rabbiner mich zum ersten Mal zum Toralesen aufgerufen hat, war das ein sehr aufregender Moment für mich«, sagt Patricia, die aus dem 5. Buch Mose gelesen hat. »Ich habe überlegt, welche Schlüsse ich für mich aus dem Text ziehen kann, in dem die Israeliten den Riesen besiegen. Das war ein Wunder, und mein Wunder ist es, eines der beiden ersten Mädchen zu sein, die in unserer neuen Synagoge Bat Mizwa werden.« Patricia ist Schülerin der achten Klasse des Segeberger Gymnasiums Dahlmannschule. »Jetzt können wir in unserer Gemeinde mitreden und mitentscheiden und werden sogar gesiezt«, fährt Patricia fort und Viktoria ergänzt: »Ich fühle mich jetzt viel erwachsener und anerkannter.«
Viktoria wählte ihren Text ebenfalls aus dem 5. Buch Mose, und zwar seine Reden über die Geschichte des israelitischen Volkes. »Deshalb habe ich in meiner Dankesrede an meine Eltern und an die Gemeinde einen Rückblick auf meine Kindheit gehalten«, sagt die Schülerin der siebten Klasse des städtischen Gymnasiums in Bad Segeberg. Auch fünf Mitschülerinnen sind zu ihrer Bat Mizwa gekommen. »Ich war auch auf deren Konfirmationen. Ich fand die Zeremonie in der Kirche sehr interessant, und sie sind von unserer Bat Mizwa begeistert. Ich erzähle im Unterricht oft über das Judentum, denn meine Mitschüler interessieren sich sehr dafür«, sagt Viktoria.
Ohnehin kamen zu dem Gottesdienst viele Nicht-Juden aus dem Kreis Segeberg. »Es war ein beeindruckender, herrlich unverkrampfter Gottesdienst mit vielen Liedern«, sagt Katja Krüger, Musikerin aus Henstedt-Ulzburg und Ehefrau des Pastors der dortigen Kreuzkirche. Besonders beeindruckt habe sie, dass die Mädchen nicht wegen der Geldgeschenke, sondern wegen ihres Glaubens Bat Mizwa feiern.
Nach Tora-Lesen und Tora-Umzug durch den Betsaal heben die Mädchen gemeinsam mit Rabbiner Rothschild die Torarolle zurück in den Aron Hakodesch. Zum Abschluss werden Patricia und Viktoria von der Gemeinde mit Bonbons beworfen. »Die waren ganz schön hart«, lachen sie vergnügt. Zum Kiddusch wechselt die Gemeinde mit den Gästen in einen anderen Saal, in dem sie fröhlich weiterfeiern.

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025