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Ein Fußball-Leben

Deutsche Fußballmeister werden in München traditionell auf dem Marienplatz gefeiert. So war es auch 1932, als der FC Bayern unter seinem Präsidenten Kurt Lan- dauer (1884-1961) zum ersten Mal die Meisterschaft errang. Der spätere Jurist Uri Siegel erinnert sich noch, wie er damals aus einem Fenster an der Kaufinger Straße dem Zug zusah. Sein Onkel Kurt Landauer saß in einer Kutsche, als die Fußballer vom Hauptbahnhof zum Rathaus zogen.
Siegel weiß aber auch, wie die Geschichte weiterging: Knappe neun Monate später, am 22. März 1933, erzwangen die inzwischen an die Macht gekommenen Nationalsozialisten den Rücktritt des erfolgreichen jüdischen Vereinspräsidenten. Nach der Pogromnacht wurde Landauer ins KZ Dachau gebracht. Mit der Auflage, unverzüglich das Land zu verlassen, entließen ihn die Nazis nach vier Wochen. Kurt Landauer überlebte in Genf. Vier seiner sechs Geschwister wurden in Konzentrationslagern ermordet. 1947 kehrte Kurt Landauer in seine Heimatstadt München zurück. Er erreichte für seinen Klub FC Bayern die notwendige Spiellizenz und war für vier Jahre sein Präsident.
Kurt Landauer wurde am 28. Juli 1884 in Planegg bei München geboren. Seinen 125. Geburtstag nimmt Maccabi München zum Anlass, an ihn zu erinnern: am Sonntag, 26. Juli auf dem Maccabi-Sportplatz in Riem und am 28. Juli gemeinsam mit der Evangelischen Versöhnungskirche Dachau in Dachau. Am Sonntag veranstaltet Maccabi das 2. Kurt-Landauer-Freundschaftsturnier. Nach der Begrüßung durch Vereinspräsident Robby Rajber um 8.45 Uhr werden sich die fünf Maccabi-Jugendmannschaften mit anderen Jugendlichen der Stadt messen. Mit besonderer Spannung wird an diesem Tag um 12 Uhr das Spiel der F-Jugendlichen vom FC Bayern und Maccabi München erwartet. Auf dem Vereinsgelände besteht an diesem Tag auch die Möglichkeit, einige Tafeln aus der Wanderausstellung »Kicker, Kämpfer und Legenden« zu sehen. Dabei geht es unter anderem auch um Kurt Landauer. Zwei Tage später, am 28. Juli, steht der frühere Bayernpräsident im Mittelpunkt einer Gedenkfeier in Dachau, die unter dem Motto »Kurt Landauer – ein Leben für den Fußball« steht. Um 19 Uhr wird an der Baracke Nr. 8, Stube 4, in der KZ-Gedenkstätte Dachau ein Kranz niedergelegt. Nach dem Kaddisch und einer Schweigeminute hält Robby Rajber eine Ansprache. Im Anschluss daran wird das langjährige IKG-Vorstandsmitglied und Nette Kurt Landauers, Uri Siegel, in einem moderierten Gespräch über seine Erinnerungen sprechen. Miryam Gümbel

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