WIZO

Brücke nach Israel

Brücke
nach Israel

Hamburger WIZO
feiert
60-jähriges Bestehen

von Heike Linde-Lembke

Anfangs gab es Malzkaffee. Anfangs, das war vor 60 Jahren, als die ersten Pakete für Bedürftige in Israel gepackt und die ersten Kontakte in ganz Europa geknüpft wurden. Die Hamburger WIZO-Frauen halfen Israel, und sie halfen sich selbst, erzählt Heidi Minke, Enkelin von Irene Schlüter. Ihre Großmutter zählte zu den Mitbegründerinnen der WIZO in der Hansestadt. »Die wenigen Juden, die in Hamburg blieben, waren psychisch und physisch zerrüttet. Trotzdem wollten sie helfen und Israel unterstützen«, erinnert sich Heidi Minke.
Ihre Großmutter schöpfte Mut und war 1947 erfolgreich: WIZO Hamburg entstand. Am 4. November feierte die älteste WIZO-Gruppe Deutschlands ihren 60. Geburtstag mit einer Gala in der Talmud-Tora-Realschule Hamburg, dem neuen jüdischen Gemeindezentrum am Grindel. Israel zu helfen, stand immer im Vordergrund, viele Pakete wurden verschickt. »Eines Tages bemerkte meine Großmutter, dass ein Postbeamter ganz verliebt in die israelischen Briefmarken auf ihrer Post war. Sie sammelte die Marken, schenkte sie ihm, und schon gingen die Pakete nach Israel reibungslos ab.«
Mit wenigen Mitteln und viel Liebe leisteten sie Großartiges, lobte Minke und erinnerte an die ersten Gastspiele israelischer Künstlerinnen und Künstler bei den WIZO-Frauen, auf Benefiz-Bällen, Filmvorführungen und anderen Veranstaltungen wie beispielsweise den Basaren. »Die WIZO-Frau- en haben nicht nur geholfen, sie haben das Gesellschaftsleben in Hamburg bereichert und das jüdische Gemeindeleben stark mitgestaltet«, sagt Minke.
Unter den Geburtstagsgratulanten war neben Gad Lahan, Konsul der israelischen Botschaft Berlin, auch Rachel Singer. Die Präsidentin der WIZO Deutschland erinnerte daran, dass in wenigen Jahren 30 WIZO-Vereine mit rund 3.000 Mitgliedern in Deutschland entstanden sind. Sie warb dafür, Patenschaften für einen bedürftigen Jungen oder ein Mädchen in Israel zu übernehmen, damit die Kinder zu selbstständigen, selbstbewussten und kreativen Menschen heranwachsen.
Es gab ein wunderbares Büfett, und die Sopranistin Miriam Sharoni, die derzeit als Norina in Gaetano Donizettis Opera buffa »Don Pasquale« Triumphe am Hamburger Allee-Theater feiert, brachte die Geburtstagsgäste mit israelischen Liedern zum Mitsingen und -swingen. Sie holte auch Hamburgs Kantor Arieh Gelber, einen Tenor, zum umjubelten Duett auf die Bühne. Auf der Gitarre begleitete Heiko Ossig.
Derzeit unterstützt WIZO Hamburg Schulen und Kindergärten in Israel und wirbt für Patenschaften. Vor allem aber fördert sie die Entwicklung von Frauen und befähigt sie durch Aus- und Weiterbildung zur Unabhängigkeit. In den vergangenen zwei Jahren wurden in Hamburg Veranstaltungen wie mit der Autorin Viola Roggenkamp (»Meine Mamme«, »Familienleben«, »Erika Mann: Eine jüdische Tochter«, »Frau ohne Kind«) und eine Gala mit dem Liedermacher Wolf Biermann große Erfolge.

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