Sehen

Utopie mit Milch und Zucker

Das Café Tamar in der Tel Aviver Sheinkinstraße ist nicht einfach ein Kaffeehaus, sondern eine israelische Institution. Seit 1941 ist es ein Ort heftig geführter gesellschaftlicher Debatten, ein geistiges Zentrum, in dem Lebenslust und Politfrust heftig aufeinanderprallen. Ursprünglich die gastronomische Bastion der israelischen Linken, bevölkert von Intellektuellen und alten Palmachkämpfern, tummelt sich heute im Tamar eine bunte Mischung von Menschen – ein Mikrokosmos der israelischen Gesellschaft.

Schön ist das Café Tamar nicht: Schaut man durch die Fenster des ziemlich schäbigen Gebäudes ins Innere, sieht man grüne Tische, die in den 50er-Jahren modern waren, im Hintergrund brummt ein alter Kühlschrank, daneben stapeln sich Flaschen. Die Wände sind mit Karikaturen und Fotos von lebenden und toten Stammgästen tapeziert. Der Schriftsteller Yoram Kaniuk zählt ebenso zu ihnen wie der Eichmann-Jäger Rafi Eitan, der »Exodus«-Kommandant Jossi Harel oder der Tierarzt Rafi Kishon, Sohn von Ephraim Kishon, der den Humor seines Vaters geerbt hat und die Menschen gern zum Lachen bringt. Betrieben wird das Tamar seit fast 50 Jahren von Sarah Stern. Die inzwischen 80-Jährige herrscht über ihr Café mit einer Art von »aufgeklärtem Absolutismus«, wie ein Stammgast es beschreibt.

Christian Buckard und Daniel Guthmann stellen das Café und seine Gäste am Samstag, den 17. April, um 19.20 Uhr in ihrer Reportage Utopie mit Milch und Zucker auf 3sat vor.

Dresden

Israel Philharmonic Orchestra an Doppelkonzert beteiligt

Der Israeli Lahav Shani dirigiert ein als »musikalisches Zeichen für Versöhnung und Frieden« angekündigtes Konzert

 02.05.2025

Donna Anna (Adela Zaharia) und Don Ottavio (Agustín Gómez) in »Don Giovanni/Requiem«

Oper

Requiem nach der Höllenfahrt

Der Exilrusse Kirill Serebrennikov erschüttert mit »Don Giovanni« in Berlin

von Maria Ossowski  02.05.2025

Fernsehen

Rache für den Holocaust? »Plan A« in der ARD

In dem Drama sinnt eine Gruppe Juden auf Rache für die deutschen Holocaust-Verbrechen

von Ute Wessels  02.05.2025 Aktualisiert

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 2. bis zum 11. Mai

 02.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  02.05.2025

Iris Berben

»Ich habe eine tiefe Liebe zu Israel«

Am 4. Mai liest die Schauspielerin beim »stARTfestival« aus dem Buch »Gleichzeit« von Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman. Ein Gespräch über die Kraft von Worten und Musik, Reisen nach Israel und die Hoffnung

von Katrin Richter  02.05.2025

Basel

ESC hat Hotline für Betroffene von Gewalt, Judenhass und Rassismus

Die Organisatoren setzen auf eine Idee aus Baden-Württemberg. Gegen den Antisemitismus, der sich bereits im Vorfeld des Wettbewerbs zeigte, hilft die Telefonnummer jedoch nicht

 02.05.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  01.05.2025

Sehen!

»Der Meister und Margarita«

In Russland war sie ein großer Erfolg – jetzt läuft Michael Lockshins Literaturverfllmung auch in Deutschland an

von Barbara Schweizerhof  30.04.2025