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Zionismus, Porträts, Studie

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München

Zionismus, Porträts, Studie

Meldungen aus der IKG

 27.05.2021 09:01 Uhr

Zionismus

Am Dienstag, 1. Juni, 19 Uhr, gibt es auf Einladung der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur eine Online-Buchpräsentation mit Fabian Weber. Der Autor von Projektionen auf den Zionismus. Nichtjüdische Wahrnehmungen des Zionismus im Deutschen Reich 1897–1933, erschienen bei Vandenhoeck & Ruprecht, fokussiert erstmals auf die Wahrnehmung des Zionismus unter Nichtjuden im Deutschen Reich. Die zionistische Bewegung und die deutschen Zionisten werden dabei nicht nur als Teil der jüdischen Geschichte, sondern vor allem aus der Außenperspektive nichtjüdischer Akteure untersucht, die an den Zionismus politische und wirtschaftliche Interessen knüpften sowie spirituelle Sehnsüchte und stereotype Bilder auf diesen projizierten. Eine Voranmeldung unter juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de, möglichst bis 28. Mai, spätestens jedoch bis 12 Uhr am Veranstaltungstag, ist erforderlich, um den Zugangscode zur Zoom-Veranstaltung zu erhalten. ikg

Porträts

Bis 2. Juli ist die berühmte Reihe »Jüdische Portraits« von Herlinde Koelbl in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, ausgestellt. Geöffnet ist Dienstag bis Samstag von 11 bis 17 Uhr. Die großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien deutschsprachiger Juden, die der Schoa entkamen, werden durch Auszüge aus Interviews, die Koelbl mit den Porträtierten führte, ergänzt. Hier ist es der eindringliche Blick der Schriftstellerin Grete Weil, dort das Zitat des Soziologen Norbert Elias: »Ich bin, was ich bin. Ein deutscher Jude.« Joachim Gauck, Bundespräsident a. D., würdigt das Projekt mit folgenden Gedanken: »Und was vermag die Fotografie? Was vermag diese Arbeit von Herlinde Koelbl? Sie schafft es, diese Menschen vor unsere Augen zu bringen, sodass wir ein Gespräch beginnen können – mit ihnen und mit uns selbst. (…) Deutlicher, als es in unseren Alltagen geschieht, wird uns bewusst, wie fragil unser Menschendasein ist, unsere Würde, unser Leben, unsere Freiheit. Und dass wir immer eine Wahl haben: ob wir zu den Bedrohern, den Gleichgültigen oder Mitfühlenden und Bewahrenden gehören wollen.« Für den Besuch der Ausstellung ist eine Voranmeldung erforderlich unter www.xing-events.com/herlinde-koelbl. ikg

Studie

Der Verein für Aufklärung und Demokratie e.V. (VAD) und die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern) veröffentlichten dieser Tage einen Bericht über antisemitische Vorfälle in Bayern 2020. Waren es 2019 noch 184 bekannt gewordene antisemitische Fälle, so stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 239, was einer Zunahme von knapp 30 Prozent entspricht. »Auffällig«, so heißt es in der Studie, »ist die hohe Zahl von 108 Vorfällen, die einen Bezug zur Corona-Pandemie hatten.« Die Zahl sei von 134 auf 194 und damit um 45 Prozent gestiegen. Unter info@rias-bayern.de kann die vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales mitgetragene Dokumentation angefordert werden. Unter dieser E-Mail-Adresse, aber auch telefonisch unter 089/122 23 40 60 können antisemitische Vorfälle in deutscher, englischer und russischer Sprache gemeldet werden. ikg

Solidarität

Inmitten der Unsicherheit, die die Welle von Antisemitismus und Israelhass in den vergangenen Wochen unter den Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft ausgelöst hatte, konnte IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch auch »ein ermutigendes Zeichen« erkennen. Unzählige Menschen hätten in dieser Zeit mit Zuschriften und E-Mails ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde bekundet, schreibt die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern in einem Rundbrief an die Mitglieder. ikg

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Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

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