Berlin

»Wir stehen zusammen«

Mit einer Gedenkveranstaltung in Berlin-Kreuzberg ist am heutigen Freitag das mehrtägige »Festival of Resilience« zu Ende gegangen. Mit dem Titel »Solidarisch gegen Antisemitismus und rechten Terror«, zu der mehrere hundert Teilnehmer erwartet wurden, zogen die Veranstalter zum Südstern. Es war der kraftvolle Abschluss eines Festivals für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, in dessen Rahmen in dieser Woche mehrere Veranstaltungen mit verschiedenen Schwerpunkten stattgefunden hatten.  

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Organisatoren von Base Hillel Berlin waren dabei unter anderem vom Zentralrat der Juden in Deutschland, Makkabi, der Jüdischen Studierendenunion Deutschland unterstützt worden. »Es war ein vielfältiges Programm, außerdem waren die Veranstaltungen sehr lebendig«, meint Mit-Organisatorin Nina Peretz.

SUKKA Erst, als es schon dunkel war, schaffte es die Vorsitzende des Freundeskreises der Synagoge Fraenkelufer am Montag in den Biergarten in den Park, in dem das Tischri-Fest gefeiert wurde. Als Erstes hörte sie laute israelische Musik – und dann stellte sie fest, dass sie Leute wiedertraf, die sie monatelang gar nicht gesehen hatte wegen der Pandemie. »Aber dank der aufgebauten Sukka war das nun möglich.«

Den Dienstagabend, an dem die Gedenkveranstaltung stattfand, wird Nina Peretz nicht so schnell vergessen. »Es war ein starkes Zeichen«, so Peretz. Es wurde der Opfer der rassistischen Anschläge gedacht – Mölln, Hanau und Halle. Etwa 150 Interessierte kamen, ebenso die Angehörigen der Opfer.

Es wurde der Opfer der rassistischen Anschläge gedacht – Mölln, Hanau und Halle.

»Faruk Arslan, dessen Schwester, Großmutter und Cousine in Mölln umgekommen sind, stand da und berichtete, wieviel es ihm bedeutet, dass damit nicht alle allein sind«, sagte Peretz der Jüdischen Allgemeinen.

ZUKUNFT »Zusammenhalt, Kraft, Glaube – gemeinsam für eine sichere Zukunft« – das wünschte Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrates der Juden in Deutschland, den Anwesenden bei seiner Ansprache am Dienstag im Gleisdreieckpark.

Dass Antisemitismus jeden – ob jüdisch oder nicht – schrecklich treffen könne, habe das Attentat von Halle gezeigt. »Und euch, die das Attentat überlebt haben, möchte ich sagen: Wir sind nicht allein. Wir stehen zusammen«, rief Daniel Botmann den Teilnehmenden zu.

»Opfer sind demselben Terror zum Opfer gefallen«, betonte auch Anetta Kahane von der Antonio Amadeu Stiftung, die das Festival der Resilienz mitgefördert hatte, in ihrer Rede. Für Trauer und Schmerz gebe es keine Abkürzung.

SPENDE Zum Schluss kamen alle Angehörige und Betroffene auf die Bühne und zündeten Gedenklichter an. »Es war eine schöne und berührende Stunde«,sagte Kahane der Jüdischen Allgemeinen.

Einen Tag später, am Mittwoch, überbrachten die Mitglieder der Jüdischen Studierendenunion den Besitzern des Döner-Ladens, in dem der mutmaßliche Täter einen jungen Mann umgebracht hatte, eine Spende von knapp 30.000 Euro.

Geschichten von Überlebenden stand am Donnerstagabend im Mittelpunkt. Insgesamt habe sie nur gutes Feedback gehört, sagte Nina Peretz.

Würdigung

Ein echter Freund

Der ehemalige Zentralratspräsident Dieter Graumann hat viel bewirkt für das jüdische Leben in Deutschland. Nun ist er 75 geworden. Eine persönliche Gratulation von TV-Moderatorin Andrea Kiewel

von Andrea Kiewel  20.08.2025

Weimar

Akkordeon und Drums

Seit 25 Jahren veranstaltet der Komponist Alan Bern den Yiddish Summer – auch diesmal mit vielen Bands und Workshop

von Blanka Weber  19.08.2025

Trauma

Familienforschung

Im Jüdischen Museum München ist die Ausstellung »Die Dritte Generation« zu sehen

von Ellen Presser  19.08.2025

Tu beAw

»Es war Liebe auf den ersten Blick«

Barbara und Reinhard Schramm sind seit fast 60 Jahren verheiratet. Ein Gespräch über lange Ehen, Glück und Engagement

von Blanka Weber  19.08.2025

Geburtstag

Holocaustüberlebende Renate Aris wird 90

Aris war lange stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und Präsidiumsmitglied des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. 1999 gründete sie den ersten jüdischen Frauenverein in den ostdeutschen Bundesländern

 18.08.2025

Projekt

Erhalten und sichtbar machen

Die ErinnerungsWerkstatt erforscht auf dem Neuen Israelitischen Friedhof jüdische Schicksale und bewahrt sie vor dem Vergessen

von Ellen Presser  18.08.2025

Münster

Wenn Musik tatsächlich verbindet

Wie ein Konzert die seit der Schoa getrennte Familie des berühmten Komponisten Alexander Olshanetsky wiedervereinte

von Alicia Rust  18.08.2025

Sachsen-Anhalt

Szenische Lesung zu jüdischer Familie Cohn in Wörlitz

Während der szenischen Lesung werde die Historie der beiden jüdischen Persönlichkeiten Moritz von Cohn und Julie von Cohn-Oppenheim mit einer Zeitreise ins 18., 19. und 20. Jahrhundert dargestellt

 18.08.2025

Leer

Besuch vom Bundespräsidenten

Albrecht Weinberg empfing Frank-Walter Steinmeier und kündigt an, nicht mehr als Zeitzeuge Schulen zu besuchen

 18.08.2025