Frankfurt am Main

»Wir sind alle noch sehr schockiert«

Anne Frank Foto: dpa

Frankfurt am Main

»Wir sind alle noch sehr schockiert«

Anne-Frank-Baum gefällt und gestohlen

 11.12.2013 14:08 Uhr

Unbekannte haben in Frankfurt am Main den Anne-Frank-Gedenkbaum gestohlen. Der etwa zweieinhalb Meter hohe Baum auf dem Gelände der Anne-Frank-Schule sei Ende vergangener Woche gefällt und mitgenommen worden, teilte die Polizei mit. Informationen zu dem Hintergrund der Tat lägen bislang noch nicht vor. Laut Einschätzung eines Landschaftsgärtners, der den Baumstumpf begutachtet hat, sei die Fällung jedoch professionell vonstatten gegangen.

Vermutung »Wir sind alle noch sehr schockiert, das war natürlich nicht nur ein Baum für uns«, sagte die Leiterein der Anne-Frank-Schule Till Lieberz-Groß. Es habe jahrelang gedauert, bis aus dem geschwächten Ableger ein stabiler Baum geworden sei. Sie gehe nicht davon aus, dass ihre Schüler den Diebstahl begangen haben. Die Jugendlichen seien nach ihrer Einschätzung stolz auf den Baum gewesen und haben diesen stets gut gepflegt. Lieberz-Groß vermutet viel eher einen »Trophäensammler« mit zweifelhaften politischen Hintergrund.

Die Schule hat nach Angaben der Direktorin Kontakt mit dem Amsterdamer Anne-Frank-Haus aufgenommen, um von anderen Gedenkbäumen zu erfahren, über die möglicherweise wieder ein Setzling zu bekommen sei. Die ursprüngliche Mutterkastanie vor dem Anne-Frank-Haus sei inzwischen gefällt worden.

Der Baum erinnerte an das 1929 in Frankfurt am Main geborene jüdische Mädchen Anne Frank. Ihr zu Ehren wurde der Baum als Ableger des Kastanienbaums vor dem historischen Amsterdamer Anne-Frank-Haus im Jahr 2008 von Schülern der Anne-Frank-Schule am Dornbusch gepflanzt worden. ja/epd

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025