Dresden

Schutzwall gegen Rechts

Symbol: Fast 10.000 Menschen bildeten eine 3,6 Kilometer lange Kette um die Dresdner Innenstadt als Schutz gegen Rechts. Foto: dpa

Auch in diesem Jahr haben wieder Tausende Dresdner an die Zerstörung der Stadt vor 68 Jahren erinnert. 10.000 Menschen bildeten eine 3,6 Kilometer lange Menschenkette um die Stadt und schützten sie so symbolisch gegen die Rechten. Auch vor der Synagoge am Hasenberg versammelten sich zum Schutz des jüdischen Gotteshauses zahlreiche Bürger.

Seit Jahren missbrauchen Neonazis den Tag der Zerstörung für ihre Aufmärsche. Wie schon in den vergangenen Jahren gelangten die einzelnen rechten Gruppen jedoch aufgrund von Blockaden nicht an ihren Versammlungsort. Rund 4000 Gegendemonstranten hatten Straßen und Plätze entlang der vermuteten Route der Neonazis blockiert.

Eingekesselt Am Hauptbahnhof waren 500 Rechtsextreme eingekesselt. Sie wurden von Gegendemonstranten mit Schneebällen beworfen und schossen mit Pyrotechnik zurück. Rund 200 weitere Rechte versuchten, zu Fuß vom S-Bahnhof Strehlen den Zoo zu erreichen und wurden ebenfalls gestoppt. Bei einer kurzfristig angemeldeten Kundgebung der Neonazis kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Bei einem Angriff von Vermummten wurden zwei Polizeibeamte schwer verletzt. Ein dritter Beamter musste im Krankenhaus behandelt werden, nachdem er am Hauptbahnhof mit einem Laserpointer attackiert worden war.

Die Stadt hatte am Mittwoch mit einer Gedenkfeier auf dem Heidefriedhof an die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg erinnert, bei denen zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 etwa 25.000 Menschen starben und nahezu die gesamte Innenstadt zerstört wurde.

Weltoffen Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hatte bei dem Gedenken betont, dass Dresden den Bürgern gehöre, »nicht den Enkeln und Urenkeln der Brandstifter von einst«. Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) unterstrich, dass die Stadt weltoffen und für Rechtsextremisten kein Platz sei.

Die Jüdische Gemeinde Dresden hatte am Nachmittag und Abend ihr Haus geöffnet, um die Demonstranten mit wärmendem Tee zu versorgen. Als Ergänzung wurde ein Film über die Zerstörung der Semper-Synagoge gezeigt.

Die Kirchen hatten mit Gebeten, Friedensandachten und einem ökumenischen Gottesdienst in die Kathedrale eingeladen. Vor der Dresdner Frauenkirche hatten sich die Menschen zu einem stillen Gedenken versammelt und entzündeten Kerzen. Um 21.45 Uhr, dem Beginn des ersten Luftangriffs auf die Stadt am 13. Februar 1945, läuteten alle Kirchenglocken der Stadt. epd/hso

Dank

»Endlich, endlich, endlich!«

Die IKG und zahlreiche Gäste feierten die Freilassung der Geiseln und gedachten zugleich der Ermordeten

von Esther Martel  24.10.2025

Kladow

Botschaft der Menschlichkeit

Auf Wunsch von Schülern und des Direktoriums soll das Hans-Carossa-Gymnasium in Margot-Friedländer-Schule umbenannt werden

von Alicia Rust  24.10.2025

Osnabrück

Rabbiner Teichtal: »Unsere Aufgabe ist es, nicht aufzugeben«

»Wer heute gegen Juden ist, ist morgen gegen Frauen und übermorgen gegen alle, die Freiheit und Demokratie schätzen«, sagt der Oberrabbiner

 24.10.2025

Universität

»Jüdische Studis stärken«

Berlin bekommt als eines der letzten Bundesländer einen Regionalverband für jüdische Studierende. Mitgründer Tim Kurockin erklärt, wie sich der »JSB« künftig gegen Antisemitismus an den Hochschulen der Hauptstadt wehren will

von Mascha Malburg  23.10.2025

Sport

»Wir wollen die Gesellschaft bewegen«

Gregor Peskin ist neuer Vorsitzender der Makkabi-Deutschland-Jugend. Ein Gespräch über Respekt, neue Räume für Resilienz und interreligiöse Zusammenarbeit

von Helmut Kuhn  23.10.2025

»Gila & Nancy«

Rüschen und Rote Bete

Das Restaurant von Eyal Shani verbindet israelisches Fine Dining und Drag. Unsere Autorin hat probiert

von Alicia Rust  22.10.2025

Beratung

»Betroffene sollen wissen: Wir sind da«

Katja Kuklinski arbeitet bei der Düsseldorfer Servicestelle für Antidiskriminierung. Ein Gespräch über Lehrerfortbildung, Anfragen nach dem 7. Oktober und ihre eigene Familiengeschichte

von Katrin Richter  21.10.2025

Leipzig

Zeichen, die Mut machen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte am 7. Oktober die Gemeinde zu einem Gespräch und besichtigte die Sukka

von Katharina Rögner  21.10.2025

Solidarität

»Dieses Land ist unser Land«

Anlässlich des Jahrestags der Hamas-Massaker kamen auf Initiative des Bündnisses »DACH gegen Hass« rund 1500 Menschen auf dem Münchener Königsplatz zusammen

von Esther Martel  21.10.2025