München

Olympia 1972, Shteyngart, Judentum

Yossef Romano mit seiner Tochter Oshrat in Herzliya, 1968 Foto: privat

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Olympia 1972, Shteyngart, Judentum

Meldungen aus der IKG

 16.06.2022 07:10 Uhr

Olympia 1972

Der Eichenauer Sportverein und der Historische Verein für die Stadt und den Landkreis Fürstenfeldbruck erinnern an den 1972 bei den Olympischen Spielen in München ermordeten Gewicht­heber Yossef Romano. Er wurde in Libyen geboren. 1946 flohen seine Eltern mit ihren zwölf Kindern vor antijüdischen Ausschreitungen ins damalige Palästina. Romanos Gewichtheber-Talent wurde zufällig entdeckt, als der 20-Jährige am Strand einen Freund in die Luft stemmte. In den 60er-Jahren dominierte Romano die israelischen Meisterschaften im Mittelgewicht. Zu den Olympischen Spielen in München kam er, obwohl er wegen eines Sehnenrisses gar nicht an den Wettkämpfen teilnehmen konnte. Ihm zu Ehren wird am Sonntag, 19. Juni, von 9.30 bis 18 Uhr das »Yossef-Romano-Gedächtnis-Turnier« ausgerichtet, bei dem sich Frauen, Männer und Kinder aus Israel und Deutschland messen. Der Austragungsort war 1972 bereits Olympiastützpunkt. Hier bereiteten sich die israelischen Gewichtheber im Frühjahr 1972 auf die Olympischen Spiele vor. Zuschauer sind – bei freiem Eintritt – in die Friesenhalle, Eichenauer Sportverein, Hauptstraße 60, in Eichenau eingeladen. ikg

Shteyngart

Am Dienstag, 21. Juni, 20 Uhr, gibt es im Literaturhaus, Salvatorplatz 1, eine Lesung mit dem amerikanischen Bestsellerautor Gary Shteyngart, bei der die deutsche Fassung seines jüngsten Romans Landpartie (Penguin Verlag) vorgestellt wird. Es moderiert der BR-Journalist Knud Cordsen. Tickets für die Lesung gibt es im Vorverkauf an der Ausstellungskasse oder unter der Ticket-Hotline 01806/700733. Stream-Tickets sind erhältlich bei Reservix unter www.reservix.de. ikg

Judentum

Für die Büchergilde Gutenberg hat der Autor Lutz van Dijk eine kompakte wie umfassende Übersicht über die Geschichte des Judentums unter dem Titel Jüdische Leben. Berichte aus 4000 Jahren zusammengestellt. Der gebürtige Berliner van Dijk, der in England, den USA und Israel lebte und mehrere Jahre am Anne-Frank-Haus in Amsterdam arbeitete, kommt für eine Lesereise aus Südafrika nach Deutschland. Am Mittwoch, 22. Juni, 19 Uhr, ist er zu Gast im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz. Es wird um Anmeldung unter karten@ikg-m.de oder telefonisch unter 089/20 24 00-491 gebeten. ikg

Antisemitismus

In der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Plenarsaal 1, Alfons-Goppel-Straße 11, spricht am Donnerstag, 23. Juni, 19 Uhr, Michael Brenner über »Jüdisches Leben und Antisemitismus heute«. Wie geht man als in Bayern aufgewachsener Jude und international renommierter Historiker mit der Beobachtung um, dass es nicht nur sichtbare jüdische Präsenz, sondern gleichzeitig massives Wiederaufleben von Antisemitismus in Europa gibt? Das Gespräch führt die Publizistin Amelie Fried. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter https://badw.de/fileadmin/events/2022/802/Juedisches_Leben_web.pdf. ikg

Dialog

Der Deutsche Koordinierungsrat veranstaltet am 29. und 30. Juni in München eine Tagung zum Thema »Dialog mit Zukunft? Eine kritische Würdigung von 70 Jahren ›Woche der Brüderlichkeit‹«. Sie läuft in Kooperation mit der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität, der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit München-Regensburg. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, eine vorherige Anmeldung ist jedoch erforderlich. ikg

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