Projekt

Jugendliche bauen Brücken

Es war ein festlicher Rahmen mit Gesang, Tanz und Filmen, in dem am Donnerstagabend vergangener Woche die YouthBridge-Gala gefeiert wurde. In der Astor Film Lounge im Arri in der Maxvorstadt wurden Jugendliche als »Leaders of Tomorrow« ausgezeichnet. Sie erhielten ihre Zertifikate zum Abschluss ihrer zweijährigen Ausbildung im Programm »YouthBridge«.

Das Projekt »YouthBridge: Jugend baut Brücken« begann im Sommer 2017 in der Landeshauptstadt. Das Ziel ist, junge Menschen aus verschiedenen Communitys und unterschiedlichen sozialen und kulturellen Kontexten zu Vorbildern auszubilden. Sie sollen Brücken bauen und sich gegen Rassismus, Radikalisierung und Antisemitismus einsetzen.

Fraueninsel Die Jugendlichen durchlaufen ein vielfältiges Programm mit Seminaren sowie Vorträgen und unternehmen gemeinsame Ausflüge und Reisen, wie beispielsweise zur Fraueninsel am Chiemsee und nach Israel. Koordiniert wird das Ausbildungsprogramm von der Europäischen Janusz Korczak Akademie.

»In einer Zeit, in der Krieg in Europa und wachsender Hass und Antisemitismus auch hier in Deutschland mehr und mehr Menschen beunruhigen, ist euer Engagement so wichtig wie noch nie«, sagte Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, im Rahmen der Veranstaltung. »Ihr könnt deshalb stolz auf euch sein – so wie ich mir als Beiratsmitglied der Janusz Korczak Akademie erlaube, stolz auf dieses Programm zu sein, das bereits so viel erreicht hat und sehr zu Recht ausgezeichnet wurde.« Erst kürzlich nämlich war die »YouthBridge«-Projektleiterin Olga Kotlytska für ihr Engagement mit dem Bayerischen Verdienstorden geehrt worden.

An diesem Abend waren es die »Youbies« selbst, so werden die Jugendlichen genannt, die feierlich ein Zertifikat zum Abschluss ihrer Ausbildung überreicht bekamen. Neben der Urkundenübergabe zeigten sie, welche Projekte seit 2020 entstanden sind.

Initiative So etwa die Initiative »FrüherAlsKind«, bei der die Jugendlichen in die eigenen Familienarchive eingetaucht sind, um mehr über ihre Identität zu erfahren und sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wer sie sind. Bei »Mehr als Hummus & Falafel« wiederum widmeten sich die Jugendlichen der Frage, welche Gemeinsamkeiten sie trotz ethischer, kultureller und religiöser Unterschiede mit muslimischen Gleichaltrigen haben.

Gefördert wird »YouthBridge« von der Bayerischen Regierung, für die Sozialministerin Christiane Nischler-Leibl stellvertretend an diesem Abend anwesend war. Sie unterstützte das Projekt von Beginn an und ist eine wichtige Referentin zum Thema Radikalisierungsprävention. Das Programm mache München, Bayern und ganz Deutschland zu einem besseren Ort, sagte IKG-Präsidentin Charlotte Knob­loch: »YouthBridge zeigt uns heute, was möglich ist, wenn alles zusammenkommt: die richtigen Strukturen, die richtigen Akteure und der nötige Beistand von außen.«

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