Dresden

Jüdischer Landesverband Sachsen hat neue Vorsitzende

Ekaterina Kulakova Foto: picture alliance/dpa

Die 55-jährige Ekaterina Kulakova ist neue Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. Das Präsidium des jüdischen Verbandes wählte die Musikerin und studierte Informatikerin am Freitag in Dresden in geheimer Abstimmung. Die in Russland geborene Kulakova ist Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Dresden. Im sächsischen jüdischen Landesverband folgt sie auf die promovierte Historikerin Nora Goldenbogen, die Ende November im Alter von 75 Jahren gestorben war.

Zwischenzeitlich wurde der jüdische Landesverband von dem Vorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzig, Küf Kaufmann, geführt. Goldenbogen hatte den Verband von 2017 an geleitet. Zudem war sie von 2003 bis 2020 Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Dresden. In Sachsen leben rund 2.500 Jüdinnen und Juden.

Der Verband wolle seine Arbeit sowohl im religiösen als auch im kulturell-politischen Sinn fortführen, sagte die neue Vorsitzende. Sie habe »viel Energie und Ideen«. Sorge bereite ihr jedoch die Situation für Jüdinnen und Juden in Deutschland. »Antisemitismus ist das tägliche Leben«, sagte Kulakova: »Das macht uns Sorgen.«

Der Landesverband Sachsen der jüdischen Gemeinden ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und die Vertretung von Juden und Jüdinnen in Sachsen. In dem Verband haben sich die jüdischen Gemeinden von Dresden, Leipzig und Chemnitz zusammengeschlossen. Außerdem ist das Zentrum Chabad Lubawitsch Sachsen Mitglied des Landesverbandes, allerdings ohne Stimmrecht. epd

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025