Herford

»Ich fühle mich wohl hier«

Lang ersehnt: der Einzug der Torarollen in die neue Synagoge Herford Foto: Alexander Kröger

Ruben Heinemann, 47:
»Für mich ist eine Wunde im Stadtbild geschlossen, die im Herzen noch bleibt. Die vergangenen 21 Monaten betreute ich als Gemeinde-Projektkoordinator die Baustelle. Das war wie ein zweiter Beruf, eine oft sehr zeitintensive Aufgabe. Trotzdem war es nie eine Belastung, sondern immer eine Herzensangelegenheit für mich. Mein Onkel und mein inzwischen verstorbener Vater haben früher die alte Synagoge besucht, aus den Erinnerungen und Gesprächen der Familie ist sie nie verschwunden. Auch deswegen ist das heute für mich ist ein sehr bewegender Moment.«

Daphne Wolff, 60:
»Es ist ein wunderschönes Haus, alles ist perfekt. Mit dem Neubau zeigt sich, dass es noch immer ein aktives jüdisches Leben gibt. Die Synagoge ist auch ein deutlich sichtbares Zeichen, dass es damals den Nazis nicht gelungen ist, uns auszulöschen.«

Kira Zelewitsch-Bergmann, 61:
»Ich bin dankbar und stolz, das ist ein unvergleichbares Gefühl. Dieser Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben.«

Walter Heinemann, 83:
»Ich besuchte als Elfjähriger den Gottesdienst in der alten Synagoge, bevor sie 1938 zerstört wurde. Ich fühle Freude und Trauer. Freude, dass es wieder aufwärts geht, und Trauer, weil damals viele Freunde und Gemeindemitglieder sterben mussten.«

Literatur

»Es wird viel gelacht bei uns«

Der Historiker Philipp Lenhard und die Schriftstellerin Dana von Suffrin über den von ihnen gegründeten Jüdischen Buchklub, vergessene Klassiker und neue Impulse

von Luis Gruhler  09.09.2025

Ausstellung

Lesen, Schreiben, Sehen, Handeln, Überleben

Im Literaturhaus München wird das Leben der amerikanischen Denkerin und Publizistin Susan Sontag gezeigt

von Ellen Presser  09.09.2025

München

Spur der heiligen Steine

Es war ein Sensationsfund: Bei Baumaßnahmen am Isarwehr wurden Überreste der früheren Hauptsynagoge entdeckt. Der Schatz wird nun vom Jüdischen Museum erforscht

von Michael Schleicher  07.09.2025

Dialog

Gemeinsam stark

Fatma Keser ist Mitbegründerin von »Pêk Koach – Jewish-Kurdish Women’s Alliance«. Der Frauenverein will jüdische und kurdische Perspektiven vermitteln

von Pascal Beck  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  04.09.2025

Erfurt

Studiengang »Jüdische Soziale Arbeit« offiziell gestartet

Zentralratspräsident Josef Schuster: Die Einrichtung des Studiengangs ist ein starkes Zeichen für die Lebendigkeit jüdischen Lebens in Deutschland

 04.09.2025

Hannover

»Wir sind hier und wir bleiben hier«

Im September wird die Liberale Jüdische Gemeinde 30 Jahre alt. Gegründet wurde sie einst von drei Frauen. Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Rebecca Seidler über Generationen, Sicherheit und eine große Portion Optimismus

von Katrin Richter  04.09.2025

Osnabrück

Leben, Lieben, Lachen

Die Jüdische Gemeinde hat ihr erstes Jüdisches Kulturfestival auf die Beine gestellt – mit einem beeindruckenden Programm

von Sophie Albers Ben Chamo  04.09.2025