Düsseldorf

»Freude und Dankbarkeit«

Landtag Nordrhein-Westfalen Foto: dpa

Mit einem feierlichen Festakt haben Landtag und Landesregierung in Nordrhein-Westfalen am Montag an die Aufnahme deutsch-israelischer diplomatischer Beziehungen vor 50 Jahren erinnert. An der Veranstaltung nahmen rund 300 Gäste teil, darunter der israelische Gesandte Avraham Nir-Feldklein und der Präsident der Israelisch-Deutschen Gesellschaft, Grisha Alroi-Arloser.

Der Anlass sei zugleich Grund zur Freude und zur Dankbarkeit – »dafür, dass unsere ausgestreckte Hand nicht zurückgewiesen, sondern von Israel ergriffen wurde«, betonte Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD) in ihrem Grußwort.

heimat Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) verwies in ihrer Ansprache insbesondere auf die neue Entfaltung jüdischen Lebens in Nordrhein-Westfalen nach der Schoa. »Unser Dank gilt diesen Männern und Frauen, die Nordrhein-Westfalen wieder als Heimat angenommen haben und die zu dieser Geste der Versöhnung und des Friedens bereit und fähig waren – nach der Schoa«, sagte Kraft.

Auch für die Bedeutung der nordrhein-westfälischen jüdischen Gemeinden für das Gemeinwesen in Nordrhein-Westfalen fand die Ministerpräsidentin deutliche Worte. »Mir ist wichtig, dass sich die jüdischen Gemeinden bei uns sicher fühlen«, unterstrich die SPD-Politikerin. Sie forderte Politik und Gesellschaft dazu auf, »jederzeit mit aller Konsequenz« gegen Antisemitismus einzutreten. »Wir müssen und werden darum auch in Zukunft unmissverständlich klarmachen, dass für Antisemitismus bei uns kein Platz ist«, sagte Kraft.

einsatz Israels Gesandter Avraham Nir-Feldklein würdigte in seiner Rede das Engagement und den Einsatz von Israelis und Deutschen als »Brücke der Freundschaft und des Austausches«. Ohne sie hätten sich die deutsch-israelischen Beziehungen »nie zu dem entwickeln können, was sie heute sind«, sagte der Diplomat.

Parallel zu der Festveranstaltung nutzten 300 Jugendliche aus ganz NRW die Gelegenheit zu einem Israel-Seminartag. Unter dem Motto »Israel – Anders kennen lernen« informierten sie sich in verschiedenen Workshops zum Alltag in Israel. Der Seminartag stand unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Carina Gödecke und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Nordrhein-Westfalen und Israel pflegen seit Jahrzehnten enge Beziehungen, insbesondere im Jugendaustausch sowie bei Schulpartnerschaften, Projekten zur Erinnerungskultur und wissenschaftlichen Kooperationen. Bei der ersten Annäherung zwischen Deutschland und Israel in den 50er-Jahren hatte NRW eine wichtige Rolle gespielt. So hatte etwa die Israel-Mission, Vorläuferin israelischer diplomatischer Einrichtungen in Deutschland, ab 1953 ihren Sitz in Köln. ja

Sehen!

Die gescheiterte Rache

Als Holocaust-Überlebende das Trinkwasser in mehreren deutschen Großstädten vergiften wollten

von Ayala Goldmann  04.05.2025 Aktualisiert

Nachruf

»Hej då, lieber Walter Frankenstein«

Der Berliner Zeitzeuge und Hertha-Fan starb im Alter von 100 Jahren in seiner Wahlheimat Stockholm

von Chris Meyer  04.05.2025

Essay

Das höchste Ziel

Was heißt es eigentlich, ein Mensch zu sein? Was, einer zu bleiben? Überlegungen zu einem Begriff, der das jüdische Denken in besonderer Weise prägt

von Barbara Bišický-Ehrlich  04.05.2025

Zusammenhalt

Kraft der Gemeinschaft

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern feierte das Fest der Freiheit im Geiste von Tradition und Herzlichkeit

von Rabbiner Shmuel Aharon Brodman  03.05.2025

Porträt der Woche

Die Zeitzeugin

Assia Gorban überlebte die Schoa und berichtet heute an Schulen von ihrem Schicksal

von Christine Schmitt  03.05.2025

München

Anschlag auf jüdisches Zentrum 1970: Rechtsextremer unter Verdacht

Laut »Der Spiegel« führt die Spur zu einem inzwischen verstorbenen Deutschen aus dem kriminellen Milieu Münchens

 02.05.2025

Auszeichnung

Margot Friedländer erhält Großes Verdienstkreuz

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Steinmeier würdigt ihr Lebenswerk als moralische Instanz

 02.05.2025

Berlin

Tage im Mai

Am Wochenende beginnt mit »Youth4Peace« ein Treffen von 80 jungen Erwachsenen aus 26 Ländern. Sie wollen über Frieden und Demokratie sprechen. Auch Gali und Yuval aus Israel sind dabei

von Katrin Richter  01.05.2025

Frankfurt

Zwischen den Generationen

2020 führten Jugendliche gemeinsam mit Überlebenden der Schoa ein »Zeitzeugentheater« auf. Nathaniel Knops Dokumentarfilm »Jetzt?« zeigt dessen Entstehung und feierte nun Premiere

von Eugen El  01.05.2025