München

Festnahmen, Prozess, Zeitzeugin, Take

Beschlagnahmte Waffen Foto: picture alliance / GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Prozess
In der juristischen Aufarbeitung des Nationalsozialismus gehören die Dachauer Prozesse zu den wichtigsten Kriegsverbrecherprozessen der Alliierten. Daran erinnerte der Direktor der Bayerischen Gedenkstätten und Landtagsvizepräsident Karl Freller 75 Jahre nach dem ersten Urteil in der Prozess-Serie am 13. Dezember 1945. Bis 1948 mussten sich 1672 Angeklagte in 489 einzelnen Verfahren für ihre Taten verantworten. Gegen 426 Angeklagte wurde die Todesstrafe verhängt, 268 von ihnen wurden im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg hingerichtet. Die zu Haftstrafen verurteilten Nazis verbüßten ihre Haft ebenfalls in Landsberg. Bis Ende der 50er-Jahre befanden sich aber alle Gefangenen wieder auf freiem Fuß. ikg

Zeitzeugin
Für Karl Freller, den Direktor der Bayerischen Gedenkstätten, ist der 13. Dezember ein wichtiges Datum. An diesem Tag wäre die im März 2000 gestorbene Therese Huber 100 Jahre alt geworden. Sie war als Zivilangestellte im »Kräutergarten« des KZ Dachau tätig und schmuggelte trotz Gefahr für ihr eigenes Leben Briefe und Nahrungsmittel für die KZ-Häftlinge. Als der Krieg beendet war, nahm sie sich der Verfolgten der NS-Herrschaft an und engagierte sich als Zeitzeugin. In München wurde eine Straße nach ihr benannt. »Ihr vorbildliches Handeln war richtungsweisend«, erklärte Freller. ikg

Take Away
Nur noch an diesem Freitag, 18. Dezember, bietet das Restaurant »Einstein« im Gemeindezentrum am Jakobsplatz einen »Take Away«-Service an, danach ist Betriebspause bis zum 10. Januar. Wie es dann weitergeht, steht noch nicht fest. Sollte das Restaurant wegen der Corona-Epidemie geschlossen bleiben, ist zumindest die Abholmöglichkeit von vorbestellten Speisen zwischen 12 und 14 geplant. ikg

Festnahmen
Maschinenpistolen, Sturmgewehre, Handgranaten, Sprengstoff, mehr als 100.000 Schuss Munition: Damit sollte nach den Erkenntnissen des österreichischen Landeskriminalamts das rechtsradikale Milieu in Deutschland ausgerüstet werden. Über 70 Waffen, die dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegen, wurden sichergestellt. Die Spuren führen auch nach Bayern. Nach Polizeiangaben wurden hier zwei Tatverdächtige festgenommen, fünf in Österreich. Zum Netzwerk der Neonazis führte offenbar eine abgefangene Drogenlieferung, die für die Finanzierung des Waffendeals verwendet werden sollte. ikg

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025

Vertrag

Jüdische Gemeinde Frankfurt erhält mehr Gelder

Die Zuwendungen durch die Mainmetropole sollen bis 2031 auf 8,2 Millionen Euro steigen

von Ralf Balke  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Hannover

Ministerium erinnert an 1938 zerstörte Synagoge

Die 1938 zerstörte Neue Synagoge war einst mit 1.100 Plätzen das Zentrum des jüdischen Lebens in Hannover. Heute befindet sich an dem Ort das niedersächsische Wissenschaftsministerium, das nun mit Stelen an die Geschichte des Ortes erinnert

 10.11.2025

Chidon Hatanach

»Wie schreibt man noch mal ›Kikayon‹?«

Keren Lisowski hat die deutsche Runde des Bibelquiz gewonnen. Jetzt träumt sie vom Finale in Israel

von Mascha Malburg  10.11.2025

München

Gelebte Verbundenheit

Jugendliche engagieren sich im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in den Einrichtungen der Israelitischen Kultusgemeinde

von Esther Martel  09.11.2025

Sport

»Die Welt spielt gerade verrückt«

Alon Meyer über seine Wiederwahl zum Makkabi-Präsidenten in ganz besonderen Zeiten, den enormen Mitgliederzuwachs und die Zukunft des jüdischen Sportvereins

von Helmut Kuhn  09.11.2025

Erlangen

Bald ein eigenes Zuhause

Nach jahrzehntelanger Suche erhält die Jüdische Kultusgemeinde ein Grundstück für den Bau einer Synagoge

von Christine Schmitt  09.11.2025