Widmung

Erschossen in Kaunas

Im litauischen Kaunas ist vor Kurzem der 992 jüdischen Männer, Frauen und Kinder gedacht worden, die am 22. November 1941 aus Frankfurt am Main deportiert und drei Tage später ohne Ausnahme im sogenannten Fort IX erschossen wurden. Anlass der Feier ist die Widmung eines Gedenksteins, der namens der Stadt Frankfurt und weiterer 36 Städte und Gemeinden gestiftet worden ist und bereits vorhandene Erinnerungen der Städte Berlin und München ergänzt.

Vorbereitet hat das Projekt der Verein Brüder-Schönfeld-Forum in Maintal bei Frankfurt, der sich nach den aus Dörnigheim bei Hanau stammenden Brüdern Horst und Gerhard Schönfeld nennt. Die damals zehn und elf Jahre alten Kinder sowie ihre Eltern wurden Opfer der Massenerschießungen.

Den Anstoß zum Gedenkprojekt hatte Ingrid Wettberg, die Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, gegeben, die mütterlicherseits mit der Familie Schönfeld verwandt ist. Wie der Vorsitzende des Brüder-Schönfeld-Forums, Herbert Begemann, berichtet, reicht die Initiative von Ingrid Wettberg vier Jahre zurück.

Empfehlung
Nach einem Schreiben des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann, in dem er sich für ein solches Gedenken einsetzt, habe man zunächst nach einem Partner gesucht, der sich auf die Gedenkarbeit in Litauen spezialisiert hat. Weil diese Suche jedoch vergeblich war, habe das Brüder-Schönfeld-Forum der Stadt Frankfurt schließlich angeboten, die Angelegenheit stattdessen selbst in die Hand zu nehmen.

An der Widmung des Gedenksteins in Kaunas nahm der Leiter des Kulturamtes Frankfurt, Johannes Promnitz, teil. Außerdem waren neun Schülerinnen und Schüler aus Gymnasien in Frankfurt, Darmstadt, Gießen und Hanau nach Litauen gereist, ebenso wie Ingrid Wettberg und Herbert Begemann aus Maintal.
Auf litauischer Seite nahmen Vertreter des Kulturministeriums, der Stadt Kaunas, der jüdischen Gemeinde und eine Reihe weiterer Offizieller an der Zeremonie teil. ja

www.brueder-schoenfeld-forum.de

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  22.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025