Thüringen

Erfurts Große Synagoge kann virtuell besichtigt werden

Mit der VR-Brille auf Entdeckung gehen (Symbolfoto) Foto: David Kesselmann

Die 1884 erbaute und 1938 von den Nationalsozialisten zerstörte Erfurter Große Synagoge kann dank moderner Technik wieder besucht werden. Eine virtuelle Rekonstruktion des im maurischen Stil erbauten jüdischen Gotteshauses stehe mit Hilfe von VR-Brillen zur Besichtigung bereit, sagte Annegret Schüle, die Oberkuratorin der Erfurter Geschichtsmuseen.

Sie fügte am Mittwoch bei der Präsentation des Projektes in der Neuen Synagoge der Landeshauptstadt hinzu, dass gleichzeitig ein 3D-Modell der Großen Synagoge im Internet freigeschaltet worden sei.

Angesichts der nur fragmentarisch überlieferten Quellen sei es eine Herausforderung gewesen, detailgenau die Architektur, die religiösen Objekte, die Geschichte der Menschen in der Synagoge und des Baus zu recherchieren, sagte Schüle. Ein interdisziplinäres Team habe nach der Rekonstruktion die Räume mit Klang, Bildern und Videos ausgestattet.

Daran seien Fachleute der Universität und der Fachhochschule Erfurt, der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek an der Universität Jena sowie zahlreiche junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt gewesen. Große Unterstützung habe auch die Jüdische Landesgemeinde geleistet.

Unter den deutschlandweit bereits virtuell zugänglichen Synagogen bietet die VR-Anwendung in Erfurt nach Schüles Worten eine innovative Besonderheit: Sie ermögliche erstmals Interaktivität und sorge damit für noch mehr Realitätsnähe. So könnten sich Interessierte im virtuellen Raum individuell bewegen, mit Objekten interagieren und nach eigener Auswahl Informationen abrufen. epd

Die VR-Brillen sind kostenfrei nutzbar im Showroom »360Grad Thüringen Digital Entdecken« der Thüringer Tourismus GmbH, im Erinnerungsort Topf & Söhne und in der Neuen Synagoge der Jüdischen Landesgemeinde.

Hannover

Ministerium erinnert an 1938 zerstörte Synagoge

Die 1938 zerstörte Neue Synagoge war einst mit 1.100 Plätzen das Zentrum des jüdischen Lebens in Hannover. Heute befindet sich an dem Ort das niedersächsische Wissenschaftsministerium, das nun mit Stelen an die Geschichte des Ortes erinnert

 10.11.2025

Chidon Hatanach

»Wie schreibt man noch mal ›Kikayon‹?«

Keren Lisowski hat die deutsche Runde des Bibelquiz gewonnen. Jetzt träumt sie vom Finale in Israel

von Mascha Malburg  10.11.2025

München

Gelebte Verbundenheit

Jugendliche engagieren sich im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in den Einrichtungen der Israelitischen Kultusgemeinde

von Esther Martel  09.11.2025

Sport

»Die Welt spielt gerade verrückt«

Alon Meyer über seine Wiederwahl zum Makkabi-Präsidenten in ganz besonderen Zeiten, den enormen Mitgliederzuwachs und die Zukunft des jüdischen Sportvereins

von Helmut Kuhn  09.11.2025

Erlangen

Bald ein eigenes Zuhause

Nach jahrzehntelanger Suche erhält die Jüdische Kultusgemeinde ein Grundstück für den Bau einer Synagoge

von Christine Schmitt  09.11.2025

Erinnerung

Den alten und den neuen Nazis ein Schnippchen schlagen: Virtuelle Rundgänge durch Synagogen

Von den Nazis zerstörte Synagogen virtuell zum Leben erwecken, das ist ein Ziel von Marc Grellert. Eine Internetseite zeigt zum 9. November mehr als 40 zerstörte jüdische Gotteshäuser in alter Schönheit

von Christoph Arens  09.11.2025

Hanau

Greifbare Geschichte

Ein neues 3D-Denkmal zeigt die alte Judengasse der hessischen Stadt

von Eugen El  09.11.2025

Potsdam

Mehr Geld für jüdische Gemeinden in Brandenburg

Brandenburg erhöht seine Förderung für jüdische Gemeinden auf 1,2 Millionen Euro

 09.11.2025

Namensgebung

Jüdische Pionierinnen

In Berlin erinnern künftig zwei Orte an Clara Israel, die erste Leiterin eines Jugendamts, und an Regina Jonas, die erste Rabbinerin der Welt

von Christine Schmitt  09.11.2025