An diesem Donnerstag wird die Verlegerin Friede Springer mit der Josef-Neuberger-Medaille der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf geehrt. Die Witwe des Verlegers Axel Springer habe sich »um die jüdische Gemeinschaft besonders verdient« gemacht, begründet die Gemeinde ihre Entscheidung für die 71-Jährige. Mit der nach ihr benannten Stiftung verfolgt Friede Springer unter anderem durch gezielte finanzielle Förderung das Ziel einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen. Dazu gehört laut den Grundsätzen der Stiftung »auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes«.
Rückkehr Die Auszeichnung erinnert an den früheren nordrhein-westfälischen Justizminister Josef Neuberger (1902–1977), der nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem damaligen Palästina nach Deutschland zurückgekehrte und aktives Mitglied der jüdischen Gemeinde wurde. 1952 ließ sich Neuberger als Rechtsanwalt in Düsseldorf nieder und arbeitete unter anderem als Strafverteidiger am dortigen Amts- sowie Landgericht.
Neuberger war seit 1956 Ratsherr in der Landeshauptstadt und zog 1959 als Abgeordneter für die SPD in den nordrhein-westfälischen Landtag ein. Von Dezember 1966 bis September 1972 amtierte er als Justizminister in der von Heinz Kühn geführten Landesregierung. Während seiner Amtszeit reformierte er das Justizwesen in den Bereichen Strafvollzug, Wirtschaftskriminalität, Juristenausbildung und Umweltschutz.
preisträger Im vergangenen Jahr ehrte die Gemeinde den Publizisten und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frank Schirrmacher. Frühere Preisträger waren unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (beide CDU) sowie der frühere nordrhein-westfälische Ministerpräsident und spätere Bundespräsident Johannes Rau (SPD).
Seit 1991 wird die Josef-Neuberger-Medaille an nichtjüdische Persönlichkeiten verliehen, die sich um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben. Die Düsseldorfer Gemeinde gehört mit rund 7.200 Mitgliedern zu den größten in Deutschland. ja