Berlin

Besuch in Moschee und Synagoge: Wegner will mehr Toleranz

Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, und Raed Saleh (SPD), Fraktionsvorsitzender im Berliner Abgeordnetenhaus, vor dem Nebengebäude der früheren Synagoge am Fraenkelufer Foto: picture alliance/dpa

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat nach einem Besuch in einer Moschee und an einer Synagoge in Kreuzberg für Toleranz und Zusammenhalt geworben. »Ich glaube, dass wir Religionen niemals als trennendes sehen dürfen«, sagte der CDU-Politiker. »Religionen können vielmehr Brücken bauen.«

Versuchen, unter Berufung auf den Glauben Gewalt, Hass und Hetze zu verbreiten, müssten Dialog und Zusammenhalt entgegengesetzt werden, aber auch die Mittel des Rechtsstaates. Berlin sei eine Stadt der Vielfalt, der Toleranz und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. »Und das dürfen wir uns nicht kaputtmachen lassen.«

Wegner besuchte auf Einladung von SPD-Fraktionschef Raed Saleh im Rahmen von dessen Sommertour durch die Stadt das Islamische Kulturzentrum der Bosniaken nahe dem Kottbusser Tor.

Dialog und Miteinander

Anschließend trafen beide an der Synagoge am Fraenkelufer Vertreter der dortigen jüdischen Gemeinde. Saleh würdigte nach den Gesprächen beide Einrichtungen, die vorbildhaft für Dialog und Miteinander in der Gesellschaft stünden.

Wie Wegner plädierte auch Saleh dafür, gerade in schwierigen Zeiten wie im Moment Zusammenhalt und Gemeinsamkeit anstatt von Trennendem in den Vordergrund zu stellen. »Für Hass, Antisemitismus oder antimuslimischen Rassismus ist in Berlin kein Platz.«

Mit Blick auf die anhaltenden israelfeindlichen Demonstrationen unterstrichen sowohl Wegner als auch Saleh, dass das Demonstrationsrecht ein hohes Gut sei und friedliche Proteste legitim seien. Bei Straftaten, Gewalt, Hetze und Antisemitismus müsse jedoch konsequent eingeschritten werden. Das habe die Polizei bisher getan und werde das auch in Zukunft tun, so Wegner. dpa

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025