100 Jahre ZWST

»Beispiellos und vorbildlich«

ZWST-Präsident Abraham Lehrer Foto: ZR / Jörn Neumann

Herr Lehrer, die ZWST feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Wie hat sich Ihre Arbeit verändert?
Sie hat sich vor allem mit der Zuwanderung russischsprachiger Juden weiter stark professionalisiert. Wir haben jetzt einen hoch spezialisierten Mitarbeiterstab, der sich mit den Kollegen der anderen Sozialverbände messen kann.

Welche Bedeutung hat die ZWST für die in Deutschland lebenden Juden?
Der Zentralrat ist die politische und moralische Stimme, die ZWST steht für die Ausführung und soziale Arbeit. Die Trennung hat sich sehr bewährt. Unser guter Ruf stammt aus der Durchführung der Seniorenfreizeiten in Bad Kissingen und den Ferienfreizeiten von Bad Sobernheim. Unsere Mitglieder wissen, dass unsere Mitarbeiter jederzeit in der Lage sind zu helfen, ob es sich nun ums Altenheim oder um einen Schoa-Treffpunkt handelt.

Die ZWST ist Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände. Wie wirkt sich die Zusammenarbeit aus?
Wir haben sowohl in finanzieller als auch in ideeller Hinsicht viel Unterstützung erfahren, beispielsweise in der Renten- und Altersarmut-Problematik. Hier haben sich die Diakonie, die AWO und das Rote Kreuz für uns positioniert und wollen uns bei der Lösung für die Zuwanderer unterstützen.

Wie sehen Sie die Stellung der jüdischen Sozialarbeit im Sozialnetz der Bundesrepublik?
Ich glaube, dass unsere Sozialarbeit hohe Anerkennung erfährt. Das lässt sich an zwei Beispielen ablesen. Zum einen wurden wir im Zuge der Flüchtlingsproblematik nach unseren Erfahrungen gefragt. Zum anderen stellten wir mit mir als Präsident der ZWST erstmals den Vorsitzenden der Finanzkommission der Wohlfahrtsverbände. Das sehe ich als Auszeichnung der Arbeit der ZWST.

Welche Herausforderungen stehen der ZWST in den nächsten Jahren bevor?
Hier stehen die Altersarmut an erster Stelle und die Frage, wie wir die Gemeinden attraktiv gestalten. Wir müssen uns fragen, welcher Standort für uns günstiger ist, Frankfurt oder Berlin. Außerdem werden wir unsere Infrastruktur ausbauen müssen, damit unser hervorragendes Know-how auch den Menschen zugutekommen kann.

Mit dem ZWST-Präsidenten sprach Heide Sobotka.

Berlin

Chanukkia am Brandenburger Tor leuchtet ab Freitag

Zum zentralen Lichterzünden wird Bundestagspräsidentin Julia Klöckner erwartet

von Karin Wollschläger  09.12.2025

Frankfurt

Buzzer, Beats und Bonusrunden

Die Lokalmatadore des Jugendzentrums Amichai konnten das Jewish Quiz für sich entscheiden

 09.12.2025

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde und Erfurt feiern Chanukka

Die Zeremonie markiert den Auftakt der inzwischen 17. öffentlichen Chanukka-Begehung in der Thüringer Landeshauptstadt

 08.12.2025

Berlin

Jüdisches Krankenhaus muss Insolvenz anmelden

Viele Krankenhäuser stehen unter enormem wirtschaftlichem Druck. Ein Berliner Haus mit fast 270-jähriger Geschichte musste nun Insolvenz anmelden: Das Jüdische Krankenhaus will damit einen Sanierungsprozess starten

 08.12.2025

Chabad

»Eine neue Offenheit«

Seit 20 Jahren ist Heike Michalak Leiterin der Jüdischen Traditionsschule. Ein Gespräch über Neugier, das Abenteuer Lernen und die Ängste der Eltern

von Christine Schmitt  05.12.2025

WIZO

Tatkraft und Humanität

Die Gala »One Night for Children« der Spendenorganisation sammelte Patenschaften für bedürftige Kinder in Israel

von Ellen Presser  05.12.2025

Porträt der Woche

Mit Fingerspitzengefühl

Hans Schulz repariert Fahrräder und spricht mit seinen Kunden auch über Israel

von Alicia Rust  05.12.2025

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025