Frankfurt/ Main

Award of Merit für Mathias Döpfner

Bei der Preisverleihung in Frankfurt am Main Foto: Rafael Herlich

Der weltweit größte jüdische Orden hat am Dienstagabend den Vorstandsvorsitzenden von Axel Springer, Mathias Döpfner, mit dem Europe Award of Merit 2014 ausgezeichnet. Der Orden B’nai B’rith erklärte, Döpfner beweise seit Jahren ein tiefes Interesse an Israel und den jüdischen Menschen in der Diaspora.

Die Laudatio hielt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Zuvor wurde der israelische Präsident Schimon Peres mit einem Ehrenpreis für sein Lebenswerk geehrt.

Vorbild »Dr. Mathias Döpfner spricht sich deutlich und in aller Form gegen antisemitische Vorurteile aus. Er unterstützt den Staat Israel und das jüdische Volk mit Wort und Tat«, erklärte der Präsident von B’nai B’rith Europe, Ralph Hofmann. »Mit seinem herausragenden Charakter ist er Vorbild und Stimme für alle Menschen in der Welt.« Hofmann überreichte die Auszeichnung in Form einer Goldmedaille.

In seiner Dankesrede sagte Döpfner, der moderne Antisemitismus verkleide sich immer häufiger als Anti-Israelismus. »Daher gilt es heute für uns Deutsche mehr denn je, klarer, eindeutiger und vor allem unbedingter an der Seite Israels, der einzigen Demokratie im Nahen Osten, zu stehen.«

B’nai B’rith Europe ist in 29 europäischen Ländern aktiv. Im Fokus steht die Integration der Juden Osteuropas in die jüdische Gesellschaft. Der Orden B’nai B’rith wurde 1843 von jüdischen Einwanderern in den USA gegründet und hat sich zu einer der weltweit bedeutendsten jüdischen Organisationen entwickelt. In mehr als 59 Ländern der Welt vertreten, blickt er auf eine lange, ereignisreiche Geschichte im Dienste der jüdischen Gemeinschaft zurück. Das B’nai B’rith World Center in Jerusalem arbeitet eng mit IsraAID zusammen und lanciert zahlreiche humanitäre Projekte weltweit.

Wohltätigkeit
Unter dem Leitspruch »Wohltätigkeit, Nächstenliebe und Eintracht« setzt sich B’nai B’rith Europe gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus ein. Ziele sind hierbei die Unterstützung des Staates Israel, die Förderung der jüdischen Identität sowie Hilfeleistung für Bedürftige. Auch fördert B’nai B’rith Europe junge jüdische Erwachsene für die Übernahme von Führungspositionen in den jüdischen Gemeinden, in denen sie leben.

B’nai B’rith hat den Status einer Nichtregierungsorganisation (NGO) und ist vertreten in der Europäischen Union, dem Europarat, den UN-Institutionen und der UNESCO. Um die Ziele von B’nai B’rith in diesen Institutionen zu verfolgen, sind Kontakte mit politischen Leistungsträgern, Vertretern anderer NGOs, Meinungsbildnern und diplomatischen Vertretern auf höchster Ebene an der Tagesordnung. epd/ja

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Keiner hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025

Vertrag

Jüdische Gemeinde Frankfurt erhält mehr Gelder

Die Zuwendungen durch die Mainmetropole sollen bis 2031 auf 8,2 Millionen Euro steigen

von Ralf Balke  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Hannover

Ministerium erinnert an 1938 zerstörte Synagoge

Die 1938 zerstörte Neue Synagoge war einst mit 1.100 Plätzen das Zentrum des jüdischen Lebens in Hannover. Heute befindet sich an dem Ort das niedersächsische Wissenschaftsministerium, das nun mit Stelen an die Geschichte des Ortes erinnert

 10.11.2025

Chidon Hatanach

»Wie schreibt man noch mal ›Kikayon‹?«

Keren Lisowski hat die deutsche Runde des Bibelquiz gewonnen. Jetzt träumt sie vom Finale in Israel

von Mascha Malburg  10.11.2025