Berlin

Abschied von Alexander Brenner sel. A.

Verwandte, Freunde, Wegbegleiter und Repräsentanten des öffentlichen Lebens haben Abschied von Alexander Brenner sel. A. genommen. Der ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin starb am Mittwochnachmittag im Alter von 90 Jahren. Am Freitagmittag wurde er auf dem Ehrenfeld des Jüdischen Friedhofs Heerstraße in Berlin-Charlottenburg beigesetzt.

Unter den Trauergästen waren der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Gideon Joffe, die ehemaligen Gemeindevorsitzenden Lala Süsskind und Albert Meyer, Bürgermeisterin und Integrationssenatorin Dilek Kolat sowie der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, Andreas Gram.

Engagement Gideon Joffe würdigte den Verstorbenen als herausragende Persönlichkeit und weit über die Gemeinde hinaus geschätzten Menschen. Für sein fundiertes Wissen über jüdische Religion und Geschichte sowie über die jiddische Literatur sei er generationsübergreifend bewundert worden. Joffe sagte, Brenner sei für ihn stets ein väterlicher Ratgeber und Freund gewesen, der sich bis zum Schluss für die Gemeinde und den Staat Israel engagiert und gegen Antisemitismus gekämpft habe.

Auch Bürgermeisterin Kolat würdigte Brenners aufrichtige und klare Haltung. Berlin verliere einen engagierten und sehr geachteten Bürger, dessen Vermächtnis aber weiterlebe.

Leben Rabbiner Yitshak Ehrenberg sprach in seiner Trauerrede über Shaja ben Moische – so der jüdische Name Brenners – als einen stets bescheidenen Menschen, einen stolzen Juden, der sein Leben seinem Volk und seiner Gemeinde gewidmet habe: »Er hat nicht für sich gelebt, sondern für die Allgemeinheit.«

Alexander Brenner wurde 1925 in Polen geboren. Zusammen mit seiner Familie wurde er 1940 nach Sibirien deportiert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam er nach Deutschland, um zu studieren. Brenner promovierte an der TU Berlin in Chemie und arbeitete später unter anderem als Wissenschaftler und Diplomat.

Er stand der Berliner Gemeinde von 2001 bis 2004 vor. Im Jahr 2008 wurde er mit dem Ehrentitel »Stadtältester von Berlin« ausgezeichnet.

Zentralrat Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hatte am Donnerstag erklärt: »Der frühere Berliner Gemeindevorsitzende, der bis zu seinem Tod auch Mitglied im Direktorium des Zentralrats war, hat sich in herausragender Weise für die jüdische Gemeinschaft engagiert. Wir werden Alexander Brenner ein ehrendes Andenken bewahren.« ddk

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025