Karlsruhe

300 Jahre jüdisches Leben

Mit einem Festakt und einem anschließenden Kulturfest hat die Jüdische Kultusgemeinde Karlsruhe am Sonntag »300 Jahre jüdisches Leben in Karlsruhe« gefeiert. Historischer Anlass war der 6. Juli 1717, als der erste Jude in der gerade gegründeten Stadt als sogenannter Schutzbürger angenommen wurde.

Zur Feier in der Karlsruher Synagoge konnte der Gemeindevorsitzende Petr Kupershmidt zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter Oberbürgermeister Frank Mentrup, die baden-württembergische Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und den Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster.

Epochen Schuster zeichnete in seinem Grußwort die unterschiedlichen Epochen, die Licht- und Schattenseiten von 300 Jahren jüdischen Lebens in Karlsruhe nach. Er sprach über den Wechsel vom Ringen um Anerkennung, über das Gefühl, gleichwertige Bürger zu sein, bis zur totalen Ausgrenzung, Entrechtung und Ermordung in der NS-Zeit.

Jüdisches Leben treffe heutzutage in Deutschland auf große Toleranz, ja, nicht selten sogar auf Zuneigung, sagte Schuster. Doch man wisse aus Erfahrung, dass dieser Respekt nicht selbstverständlich ist. »Deshalb werden wir nicht aufhören, vor den Rechtspopulisten zu warnen, die sich in Deutschland breitmachen«, betonte der Zentralratspräsident. »Gerade der Schutz von Minderheiten und der Respekt für die verschiedenen Religionen in diesem Land sind für unseren inneren Frieden von immenser Bedeutung«, so Schuster.

Lesen Sie mehr dazu in unserer kommenden Printausgabe.

Magdeburg

Mehr antisemitische Vorfälle in Sachsen-Anhalt

Direkt von Anfeindungen betroffen waren laut Rias 86 Personen und in 47 Fällen Einrichtungen

 14.05.2025

Gießen

Tora im Herbst?

Die Jüdische Gemeinde braucht dringend eine neue Rolle. Der Vorstand fand einen Sofer in Bnei Brak. Im Oktober soll sie fertig sein. Schirmherr der Spendenaktion wird Ex-Ministerpräsident Volker Bouffier

von Helmut Kuhn  13.05.2025

Prozess

Verfahren um Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge beginnt

Der Angeklagte ist vermutlich psychisch schwer erkrankt und war zur Tatzeit unter Umständen schuldunfähig

 13.05.2025

Begegnung

Yotams Haus

Bei »Resilience Through Music« in Berlin erzählte Tuval Haim aus dem Leben seines Bruders, des Schlagzeugers Yotam, der am 7. Oktober 2023 aus Kfar Aza entführt wurde

von Katrin Richter  12.05.2025

Berlin

Margot Friedländer wird auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigt

Das nichtöffentliche Begräbnis ist für Donnerstag geplant

 12.05.2025

Margot Friedländer

Holocaust-Überlebende war Stimme gegen das Vergessen

Gegen das Vergessen - Margot Friedländer überlebte das Grauen des Holocausts und hat dazu nie geschwiegen. Als eine der letzten Stimmen für die Erinnerung ist sie nun im Alter von 103 Jahren gestorben

von Leticia Witte  12.05.2025

Berlin

Kondolenzbuch für Margot Friedländer im Roten Rathaus

Die Holocaust-Überlebende wird nach ihrem Tod geehrt

 12.05.2025

Nachruf

Danke, liebe Frau Friedländer!

Die Schoa-Überlebende tanzte mit dem Regierenden Bürgermeister, sprach jungen Menschen Mut zu und war auf etlichen Terminen anzutreffen. Unsere Redakteurin lässt einige Begegnungen Revue passieren

von Christine Schmitt  11.05.2025

Umfrage

Zwischen Skepsis und Hoffnung

Wie erlebten Jüdinnen und Juden die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem vor 60 Jahren? Wir haben uns umgehört

von Christine Schmitt  11.05.2025