SWC-Report

Zuroff lobt Deutschland

Efraim Zuroff Foto: dpa

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum (SWC) hat in seinem Jahresbericht zur strafrechtlichen Verfolgung von NS-Kriegsverbrechern die Anstrengungen Deutschlands gelobt.

»In dem zu beobachtenden Zeitraum wurden die wichtigsten und positivsten Anstrengungen von Deutschland unternommen«, heißt es in dem Report, der am 13. April veröffentlicht wurde. Der Bericht umfasst einen Beobachtungszeitraum vom 1. April 2014 bis zum 31. März 2015.

Demjanjuk Efraim Zuroff vom Simon-Wiesenthal-Zentrum und Autor des Reports sagte der Jüdischen Allgemeinen: »Die entscheidende Entwicklung in Deutschland war die Veränderung der Strafverfolgungspolitik. Seit fast 50 Jahren, bis zum Demjanjuk-Prozess, mussten die Strafverfolger beweisen, dass der Verdächtige ein bestimmtes Verbrechen gegen ein bestimmtes Opfer begangen hat.« Nun müsse man Wächter von Todeslagern und Mitglieder der Einsatzgruppen A, B, C und D, allein deren Mitgliedschaft nachweisen, um sie wegen Beihilfe zum Mord verfolgen zu können, betont Zuroff.

Allerdings seien nicht alle Länder so engagiert: Österreich, Litauen, oder die Ukraine, aber auch Schweden und Norwegen mangele es an »politischem Willen«, Nazi-Verbrecher zu verfolgen, sagte Zuroff.

Dieser nicht vorhandene politische Wille sei das größte Hindernis im post-kommunistischen Osteuropa. Die »Most Wanted« 2015 Liste des SWC konzentriere sich auch in diesem Jahr auf die Vernichtungslager und die mobilen Einsatzgruppen. ja

Israel

Kritiker werfen Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 25.11.2025

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025

Berlin

RIAS: Polizei erfasst antisemitische Taten lückenhaft

Der Bundesverband sagt, es gebe strukturelle Probleme, Unsicherheiten im Umgang mit Betroffenen und ein insgesamt unzureichendes Bild antisemitischer Hasskriminalität in den offiziellen Statistiken

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Doppel-Interview

»Wir teilen einen gemeinsamen Wertekanon«

Vor 60 Jahren brachte das Konzilsdokument »Nostra aetate« eine positive Wende im christlich-jüdischen Dialog. Bischof Neymeyr und Rabbiner Soussan blicken auf erreichte Meilensteine, Symbolpolitik und Unüberwindbares

von Karin Wollschläger  25.11.2025