Schulbücher

Zentralrat der Juden fordert Verbesserungen

»Ich sehe hierbei auch die Medien in der Verantwortung«, betont Josef Schuster

 20.06.2023 16:48 Uhr Aktualisiert

Josef Schuster Foto: picture alliance / Sammy Minkoff

»Ich sehe hierbei auch die Medien in der Verantwortung«, betont Josef Schuster

 20.06.2023 16:48 Uhr Aktualisiert

Nach einer neuen Studie über ein sehr einseitiges Israelbild in Schulbüchern hat der Zentralrat der Juden Verbesserungen gefordert. Die neue Auswertung der Amadeu Antonio Stiftung und des Mideast Freedom Forums zu den in Berlin und Brandenburg verwendeten Büchern überrasche ihn nicht, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster.

Schon in der Vergangenheit habe es ähnliche Ergebnisse gegeben. »Eher überrascht mich, dass es nicht gelingt, die Schulbücher endlich so zu gestalten, dass eine tendenziöse Darstellung Israels vermieden wird«, kritisierte Schuster.

Er fügte hinzu: »Ich sehe hierbei auch die Medien in der Verantwortung, denn das Bild der Schulbuchautoren wird auch von der medialen Darstellung Israels geprägt, die dann Eingang in Schulbücher und in den Unterricht findet.«

Mangelnde Ausgewogenheit Die Amadeu Antonio Stiftung und das Mideast Freedom Forum hatten 16 in Berlin und Brandenburg verwendete Geschichts- und Politiklehrbücher der Sekundarstufe I ausgewertet. Oft werde Israel die vorrangige Schuld am Konflikt mit den Palästinensern gegeben. »Es mangelt an Ausgewogenheit«, erklärte die Amadeu-Antonio-Stiftung dazu. »So wird Israel darin oft als alleiniger Aggressor dargestellt, dringend notwendige historische Hintergründe werden nicht ausreichend beleuchtet.«

Nach Erkenntnissen des Zentralrats meiden Lehrkräfte oft das Thema Israel im Unterricht. »Wir beobachten, dass manche Lehrkräfte fürchten, dass Debatten über Israel ausufern könnten«, erläuterte der Zentralrat. Fragen zu Israel fielen in jüngster Zeit häufiger und seien teils negativ gefärbt.

Lehrkräfte, die Israel besucht hätten, gingen das Thema oft selbstbewusster an. Schuster forderte daher, dass auch Schülerinnen und Schüler an Israel-Austauschen teilnehmen und sich ein eigenes Bild von Land und Leuten machen sollten.

Den Haag

Erste Entscheidung in Klage gegen Deutschland am Dienstag

Im Verfahren Nicaragua gegen Deutschland will der Internationale Gerichtshof am Dienstag seinen Beschluss zu einstweiligen Maßnahmen verkünden

 26.04.2024

Meinung

Steinmeier auf Kuschelkurs mit einem Terrorfreund

Der Bundespräsident untergräbt mit seiner Schmeichelei gegenüber Recep Tayyip Erdogan einmal mehr Deutschlands Staatsräson

von Nils Kottmann  26.04.2024

Berlin

»Menschen haben nach dem 7. Oktober ihr wahres Gesicht gezeigt«

Ahmad Mansour wundert sich nicht über die Schließung zweier Jugendzentren in Berlin

von Sophie Albers Ben Chamo  26.04.2024

Diplomatie

USA, Großbritannien und Kanada verhängen Sanktionen gegen Iran

Es handelt sich um eine Reaktion auf den iranischen Angriff auf Israel

 26.04.2024

USA

Antiisraelische Proteste an Unis: Abschlussfeier abgesagt

An der Ostküste werden mehr als hundert Festnahmen gemeldet

 26.04.2024

Berlin

Polizei verbietet antiisraelisches »Palästina-Protestcamp«

Die Teilnehmer hätten Straftaten begangen, darunter auch Volksverhetzung, sagt die Polizei

 26.04.2024

Köln

Wallraff-Preis für israelische und palästinensische Initiativen

Mit gemeinsamen Aktionen setzen sich »Women of the Sun« und »Women Wage Peace« für Frieden ein

 26.04.2024

Berlin/Gaza

Brief an Hersh Goldberg-Polin

Lieber Hersh, wir kennen uns nicht – und doch sind unsere Lebenswege verbunden ...

von Ruben Gerczikow  26.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden kritisiert deutsche UNRWA-Politik

Josef Schuster: »Die Bundesregierung tut sich mit dieser Entscheidung keinen Gefallen«

 26.04.2024