Berlin

Zeitung: Anstieg rechtsextremer und antisemitischer Straftaten

Foto: picture alliance / dpa

Laut einem Bericht der Tageszeitung »taz« ist die Zahl rechtsextremer Straftaten im vergangenen Jahr erneut stark angestiegen. Außerdem habe seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober die Zahl antisemitischer Straftaten besonders stark zugenommen. Das gehe aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Gruppe im Bundestag hervor.

Demnach habe es 2023 nach vorläufiger Zählung 28.945 Straftaten im Bereich »Politisch motivierte Kriminalität - rechts« gegeben, deutlich mehr als die vom Bundeskriminalamt für 2022 gezählten 23.493 Delikte. Einen Anstieg gab es dem Bericht zufolge auch bei rechtsextremen Gewalttaten - von 1.170 auf 1.270.

Besonders auffällige Zahlen gebe es außerdem in einer anderen Kategorie, so die Zeitung weiter: Allein im letzten Quartal habe man 2.782 antisemitische Straftaten gezählt. Das seien schon nur nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel mehr Delikte als im gesamten Vorjahr. Für 2022 habe das BKA insgesamt 2.641 judenfeindliche Straftaten erfasst.

Bereits am Montag hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) von Auswirkungen der Lage im Nahen Osten auf die Sicherheitslage in Deutschland berichtet, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte sie: »Seit den Terrorangriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem folgenden Gaza-Krieg gibt es einen drastischen Anstieg von antisemitischen Straftaten.«

Die endgültige Statistik der politisch motivierten Kriminalität für das Jahr 2023 will Faeser im Mai vorstellen. Nachmeldungen könnten die vorläufigen Zahlen weiter erhöhen. Bereits für 2022 hatte das Bundeskriminalamt ein Allzeithoch an politisch motivierten Straftaten vermeldet und einen Anstieg von sieben Prozent bei den rechtsextremen Delikten im Vergleich zu 2021.

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke), die die Zahlen angefragt hatte, sprach von einem »verheerenden Ausmaß« rechtsextremer Straftaten: »In Zeiten, in denen diskriminierende Positionen immer weiter normalisiert werden und rechte Rhetorik allgegenwärtig ist, können sich die Täter in ihrem Handeln legitimiert fühlen.« Diese zugespitzte Situation sei für Betroffene unerträglich und gefährlich. kna

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Berlin

AfD-Eklat im Bundestag bei Debatte über Völkermord

Der Bundestag unterbricht seine Haushaltsberatungen für eine Diskussion zum Gedenken an das Kriegsverbrechen in Srebrenica vor 30 Jahren. Bei AfD-Reden kommt es zum Skandal

 11.07.2025

Justiz

Berufung wegen antisemitischer Inhalte auf X zurückgewiesen

Das Landgericht hatte die Klage im Juni 2024 mit Verweis auf fehlende internationale Zuständigkeit abgewiesen

 11.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Washington D.C.

US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

In welche Tiefen drangen die bunkerbrechenden Bomben in die iranischen Atomanlagen vor? Die für die Entwicklung der Bomben zuständige Behörde hat darauf noch keine Antwort

 11.07.2025

Sarajevo/Berlin

Rabbiner: Srebrenica-Gedenken in Deutschland besonders wichtig

8.000 Tote und eine Wunde, die nicht verheilt: Heute gedenkt die Welt der Opfer des Massakers von Srebrenica. Das liberale Judentum sieht eine gemeinsame Verantwortung - auch bei der deutschen Erinnerungskultur

 11.07.2025

Brüssel

EU baut Drohkulisse gegen Israel auf

Die EU will Israel zu einer besseren humanitären Versorgung der Menschen in Gaza drängen - und präsentiert das Inventar ihrer Daumenschrauben

 11.07.2025

Berlin

Mehr Verfahren wegen Antisemitismus eingeleitet

Die Berliner Staatsanwaltschaft bearbeitet Hunderte Fälle mit antisemitischem Hintergrund

 11.07.2025