Hagen

»Wir zeigen Flagge gegen Terror«

Hagay Feldheim, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hagen Foto: Dietmar Wäsche

Nach dem offenbar vereitelten Anschlag auf die Hagener Synagoge an Jom Kippur hat sich die Jüdische Gemeinde am Montag in einer Presseerklärung zu den Ereignissen geäußert.

Die Vorsitzenden, Hagay Feldheim und Rimma Gotlib, bedanken sich darin zunächst für die nach dem Terroralarm eigegangenen Bekundungen von Solidarität und Mitgefühl. »Genauso herzlich möchten wir uns bei den vielen Polizisten bedanken, die uns in der Not beigestanden haben, die uns weiter beschützen und dafür viele zusätzliche Belastungen wie selbstverständlich in Kauf nehmen.«

ZUVERSICHT Im Hinblick auf das am Montagabend beginnende Sukkotfest schreiben sie: »Ihnen allen verdanken wir es, dass wir uns nun mit Zuversicht auf das Laubhüttenfest freuen können.«

Die jüdische Gemeinschaft in Hagen bestehe, so Feldheim und Gotlib weiter, überwiegend aus alten Menschen. »Vielen hat die Aussicht, in diesem Jahr noch einmal einen Jom Kippur wie gewohnt, wenn auch immer noch mit Maske und sozial distanziert, feiern zu können, Kraft und Hoffnung gegeben.«

Den höchsten jüdischen Feiertag kann man nicht einfach nachholen, betonen Hagay Feldheim und Rimma Gotlib.

2020 habe man unter Beachtung strenger Corona-Vorsichtsmaßnahmen Jom Kippur noch gemeinsam begehen können. »Dieses Jahr konnten wir zum ersten Mal in der Geschichte unserer Gemeinde gar nicht miteinander feiern.« Diesen höchsten jüdischen Feiertag könne man nicht einfach nachholen, betonen Feldheim und Gotlib.

GRUNDRECHTE Zur Stimmung in der Hagener Gemeinde schreiben sie: »In der heutigen Zoom-Sitzung haben aber alle Teilnehmer erklärt, dass sie sich nicht einschüchtern lassen wollen. Wir halten es für falsch, die Ausübung unserer Grundrechte und unserer Religion von Terroristen oder Möchtegern-Terroristen abhängig zu machen.«

Feldheim und Gotlib kündigen zudem an, »in enger Abstimmung mit den Sicherheitskräften und unter ihrem Schutz« werde die Gemeinde versuchen, »unsere kommenden religiösen Pflichten auf uns zu nehmen«.

Die Sukka sei schon gebaut. Die Gemeinde habe beschlossen, sie zu beziehen, wie es in der Tora vorgeschrieben sei. »Nebenbei werden wir damit auch Flagge zeigen gegen Terror und Terrorpläne.« ja

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025

New York

Tucker Carlson ist »Antisemit des Jahres«

Die Organisation StopAntisemitism erklärt, ausschlaggebend seien Beiträge, in denen er erklärten Judenhassern, Holocaustleugnern und extremistischen Ideologen eine große Bühne geboten habe

 22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025