Linke

Windelweiches zum Toilettengate

Am Montag hat das »Toilettengate« der Linken wieder deren Vertretung im Bundestag erreicht. Der Fraktionsvorstand um Gregor Gysi befasste sich mit der Frage, ob der skandalumwitterte Auftritt zweier antizionistischer Publizisten im Bundestag, den Linke-Abgeordnete initiiert hatten, Konsequenzen haben soll.

Aus Fraktionskreisen hieß es zu den Ergebnissen der Sitzung ironisch: »Mit Höger, Groth, Hänsel wurde im Vorstand nochmal geredet und ›Du, Du!‹ gemacht. Das war es.« Bei der Fraktionssitzung am Dienstagnachmittag sollte das Thema zunächst auch behandelt werden, wurde es aber nicht.

Boykott Am vergangenen Samstag hatte sich auch der Parteivorstand mit der Causa beschäftigt. Ergebnis: Einerseits solle kein Mitglied an Veranstaltungen teilnehmen, bei denen »das Existenzrecht Israels infrage gestellt« oder zu Boykotten gegen israelische Produkte aufgerufen würde. Andererseits gab es jedoch weder Konsequenzen für die Abgeordneten Inge Höger und Annette Groth noch für ihre Fraktionskollegin Heike Hänsel oder das Parteivorstandsmitglied Claudia Haydt.

Dabei hatten alle vier zusammen mit den Publizisten Max Blumenthal und David Sheen sowie weiteren antizionistischen Aktivisten dem Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi auf dem Bundestagsflur aufgelauert und ihn bis zur Toilette verfolgt, was auch auf Videos dokumentiert wurde. Höger wird nun weiter Fraktionssprecherin für Abrüstungspolitik bleiben, Groth ist zuständig für Menschenrechte und Hänsel für Entwicklungspolitik.

petition An der Bereitschaft von Fraktion und Partei, die Missachtung ihrer Beschlüsse durch hohe Funktionsträger zu ignorieren, konnte auch der parteiinterne Aufruf »Ihr sprecht nicht für uns!« nichts ändern. Der Appell wurde mittlerweile von mehr als 1000 Personen unterschrieben, allerdings auch von vielen Nichtmitgliedern. Darin heißt es, man wolle nicht länger akzeptieren, dass Höger, Hänsel und Groth weiterhin im Namen der Fraktion und damit stellvertretend für die gesamte Partei sprechen.

Weitere Konsequenzen wurden jedoch auch dort nicht gefordert. Nur der sächsische Bundestagsabgeordnete Michael Leutert wurde deutlich: »Ich würde die Verantwortlichen aus der Fraktion rausschmeißen.«

Nun kommt es allerdings weder zu dieser noch zu einer anderen Reaktion.

Rechtsextremismus

»Cicero« veröffentlicht komplettes AfD-Gutachten

Die Macher des Magazins sagen, es gebe keine relevanten geheimdienstlichen Quellen, die es durch eine Nichtveröffentlichung des Gutachtens zu schützen gälte

 14.05.2025

Israel

Steinmeier verteidigt Treffen mit Netanjahu

Der Bundespräsident erteilt den Forderungen von Amnesty International eine klare Absage

 13.05.2025

Meinung

Bruch von Weimer mit Roths Politik: Ein notwendiger Neuanfang

Selten haben so viele kultivierte Menschen einen Kulturstaatsminister so heftig kritisiert wie Wolfram Weimer. Dabei hat er innerhalb von wenigen Tagen gleich zwei wichtige Zeichen gesetzt

von Maria Ossowski  13.05.2025

Budapest

Acht Israelis von deutschen Touristen angegriffen

Eines der Opfer: »Mein Gesicht war zerkratzt und meine Brille und Kippa waren weg.«

 13.05.2025

Debatte

CSU-Landesgruppenchef nennt Linke »antisemitisch«

In der vergangenen Woche hat die Union bei der Kanzlerwahl in einer Verfahrensfrage zusammen mit der Linken gestimmt. Das soll aber die absolute Ausnahme bleiben

 13.05.2025

Jubiläum

Steinmeier beginnt zweitägigen Besuch in Israel

Erst besucht Israels Präsident Herzog Berlin, jetzt Bundespräsident Steinmeier Jerusalem. Er will sich dort auch mit Israels Regierungschef Netanyahu treffen – obwohl ihm davon abgeraten wird

 13.05.2025

Prozess

Verfahren um Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge beginnt

Der Angeklagte ist vermutlich psychisch schwer erkrankt und war zur Tatzeit unter Umständen schuldunfähig

 13.05.2025

Den Haag

Bericht: Khan beantragte Haftbefehle aus politischen Motiven

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs wollte durch seine Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant Druck auf Israel ausüben, so ein westlicher Diplomat der »Jerusalem Post«

 13.05.2025

Berlin

Dobrindt verbietet »Königreich Deutschland«

Laut Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) sind die von den Reichsbürgern verbreiteten antisemitischen Verschwörungsmythen einer der Gründe für das Verbot

 13.05.2025