Meinung

Wiener Schmarrn

Am 5. Mai hat das österreichische Parlament mit einer Gedenkfeier an die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen vor 65 Jahren erinnert. Als Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien habe ich diese Veranstaltung boykottiert. Denn ich bin der Überzeugung, dass in einem Land wie Österreich, in dem es so viele Täter gegeben hat, die wohlfeilen Reden und Gedenkfeiern keinesfalls die Realität österreichischer Politik widerspiegeln. Da empfängt man offiziell Irans Außenminister Mottaki und ist stolz darauf, dass das Handelsvolumen mit dem »Schurkenstaat« im vergangenen Jahr um sechs Prozent gestiegen ist. Das ist angesichts der Drohung Teherans, Israel mit Atomwaffen zerstören zu wollen, unerträglich. Wenn wir Juden weiterhin zu solchen Gedenkfeiern kommen und den dort gehaltenen Reden Glauben schenken sollen, dann muss die österreichische Politik ihren Worten endlich Taten folgen lassen. Das heißt: keine politischen und wirtschaftlichen Geschäfte mit dem Iran.

Der Autor ist Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.

Berlin

Vereinigung fordert Ausschluss der AfD bei Holocaust-Gedenken

Die demokratische Einladungspraxis, alle im Parlament vertretenen Parteien einzubeziehen, sei für die NS-Opfer und ihre Nachkommen und für viele demokratische Bürger nicht mehr tragbar

 14.01.2025

New York

46 Prozent aller Erwachsenen auf der Welt haben antisemitische Ansichten

Die Anti-Defamation League hat 58.000 Menschen in 103 Ländern befragt

 14.01.2025

Karlsruhe

Verdacht der Volksverhetzung: Polizei ermittelt gegen AfD

Es geht um ein in sozialen Netzwerken gepostetes »Abschiebeticket«. Die zumindest in Teilen rechtsextremistische Partei überschreitet immer wieder Grenzen

 14.01.2025

NRW

NRW-Leitlinien für zeitgemäßes Bild des Judentums in der Schule

Mit Büchern gegen Antisemitismus: NRW-Bildungsministerin Feller hat zwölf Leitlinien für die Darstellung des Judentums in der Schule vorgestellt. Denn Bildungsmedien seien ein Schlüssel zur Vermittlung von Werten

von Raphael Schlimbach  14.01.2025

Faktencheck

Hitler war kein Kommunist

AfD-Chefin Weidel bezeichnet den nationalsozialistischen Diktator als »Kommunisten«. Diese These wird von wissenschaftlicher Seite abgelehnt

 14.01.2025

Berlin

Wegen Gaza-Krieg: Syrer beschädigt erneut Gebäude im Regierungsviertel

Erst das Innenministerium, dann der Amtssitz des Bundeskanzlers: Zweimal binnen weniger Tage fasst die Polizei in Berlin einen Mann, der wegen des Gaza-Kriegs wütet

 14.01.2025

Studie

Frauen und jüdischer Widerstand bei Schulnamen unterrepräsentiert

Welche Persönlichkeiten prägen die Namen deutscher Schulen? Eine Studie zeigt: Pädagogen spielen eine große Rolle. Frauen und Juden eher weniger

 14.01.2025

Debatte

»Zur freien Rede gehört auch, die Argumente zu hören, die man für falsch hält«

In einem Meinungsstück in der »Welt« machte Elon Musk Wahlwerbung für die AfD. Jetzt meldet sich der Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner zu Wort

von Anna Ringle  13.01.2025

7. Oktober

Einigung auf Geisel-Deal zum Greifen nahe 

Ein Drei-Stufen-Plan sieht Medien zufolge die Freilassung von Geiseln sowie palästinensischen Häftlingen vor. Das Weiße Haus gibt sich optimistisch, dass bald ein Deal stehen könnte

von Julia Naue  13.01.2025 Aktualisiert