Meinung

Was uns Anschläge auf Moscheen angehen

Sigmount Königsberg Foto: dpa

Wir wissen bisher noch nicht, wer den Brandanschlag auf die Moschee im Berliner Bezirk Reinickendorf verübt hat. Doch das tut auch nichts zur Sache. Ein Gotteshaus wurde angegriffen und in Brand gesteckt, offenbar wurden dabei auch heilige Schriften vernichtet. Synagogen waren ebenfalls schon mehrfach Anschlagsziele.

Muslime werden angegriffen, weil sie Muslime sind, Juden, weil sie Juden sind. Sie alle werden menschenverachtender Gewalt ausgesetzt. Solche Anschläge sind Anschläge auf die Demokratie, auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung.

solidarität Wer glaubt, seiner Meinung mit Flammen statt mit Argumenten Ausdruck verleihen zu können, muss ins Abseits gestellt werden. Es kann und darf keine wie auch immer geartete Exkulpierung oder Rechtfertigung geben. Dass der Regierende Bürgermeister und der Innensenator ihre Solidarität erklärten, ist richtig und notwendig.

Aber noch mehr ist nötig. Wer angegriffen wird, muss beschützt werden. Und ebenso wenig wie ein Anschlag auf eine Synagoge als Kritik an Israel gelten darf (auch wenn es ein Gericht anders sah), kann der auf eine Moschee mit der Politik Ankaras gerechtfertigt werden.

gesellschaft Es darf nicht sein, dass sich das Recht des Lauteren, des Stärkeren, des Gewalttätigeren durchsetzt. Man kann und darf nicht alles der Politik und der Polizei alleine überlassen. Die gesamte Gesellschaft ist gefordert, also alle Menschen, die hier leben. Nichtstun und Schweigen sind faktisch Zustimmung zur Gewalt. Es müssen sich alle bewegen und Einhalt gebieten.

Keiner kann sich verstecken. Passivität und Schweigen wird die Hasser, Brandstifter und Mörder aller Couleur ermuntern. Appeasement hat noch nie funktioniert. Die Zivilgesellschaft muss klarstellen, dass sie jegliche Gewalt, ebenso wie Homophobie, Sexismus, Rassismus und Antisemitismus bannt. Womit soll man anfangen? Es fängt damit an, nicht mehr wegzuschauen.

Der Autor ist Antisemitismusbeauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Australien

Polizei in Sydney stoppt Verdächtige – Pläne vereitelt?

Nur wenige Tage nach den tödlichen Schüssen an Sydneys weltberühmten Bondi Beach gibt es einen Einsatz von Anti-Terror-Einheiten. Die Verdächtigen sollen auf dem Weg zum Strand gewesen sein

 18.12.2025

Revision

Melanie Müller wehrt sich gegen Urteil zu Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was bisher bekannt ist

 18.12.2025

Thüringen

Klage der rechtsextremen AfD gegen Verfassungsschutzchef teils erfolgreich

In einem Punkt wurde den Klägern recht gegeben, in zwei anderen nicht. Es geht um Äußerungen von Stephan Kramer in einem Medienbericht

 18.12.2025

Verbundenheit

Chanukka und Advent: Licht gegen den Hass

Im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland versichert die Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehr der jüdischen Gemeinschaft ihren Beistand und ihre Solidarität

von Bischöfin Kirsten Fehrs  18.12.2025

Landgericht Berlin

Gericht: »From the River to the Sea« ist Aufruf zur Judenvernichtung

Die 2. Große Strafkammer des LG Berlin I hat einen Mann wegen der Verwendung der Parole zu einer Geldstrafe verurteilt. Nun muss wohl der Bundesgerichtshof ein abschließendes Urteil fällen

 18.12.2025

Tschechien

Prag plant Botschaftsverlegung nach Jerusalem

Der neue Prager Außenminister Petr Macinka sagt, der Schritt sei überfällig

 18.12.2025