Nahost

Waffenruhe: Baerbock sieht »Lichtblick für gesamte Region«

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) Foto: picture alliance/dpa

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) hat die nun in Kraft getretene Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israel und der Terrororganisation Hisbollah im Libanon als »Lichtblick für die ganze Region« begrüßt.

»Hunderttausende Frauen, Kinder und Familien in Libanon können neue Hoffnung schöpfen auf ein Leben ohne Flucht und Angst vor Bombardierungen«, erklärte Baerbock. Dann erwähnte sie auch die Bewohner der betroffenen Regionen in Israel: »Zugleich lässt der Waffenstillstand die zehntausenden Menschen aus dem Norden Israels aufatmen, die seit über einem Jahr dem Beschuss durch Hisbollah-Raketen ausgesetzt waren und die nichts sehnlicher wollen, als endlich in ihre Häuser zurückzukehren.« Auf beiden Seiten der Grenze erwarteten die Menschen »ein Leben in echter und dauerhafter Sicherheit«.

Der Waffenstillstand sei ein Erfolg der Diplomatie, so die Außenministerin. Für sie ist die Waffenruhe auch ein eigener Erfolg: »Mein Dank für diesen gemeinsamen Kraftakt gilt vor allem unseren amerikanischen und französischen Freunden für ihre unermüdliche Vermittlung, die wir als deutsche Bundesregierung mit intensiver Pendeldiplomatie begleitet haben.«

Umsetzung der UNO-Resolution 1701

»Die Terroristen der Hisbollah haben alle Menschen im Libanon in diesen Krieg hineingezogen. Sie haben einen Krieg ausgelöst, der die Gräben zwischen den Bevölkerungen Israels und des Libanons schier unüberwindbar scheinen lässt«, erklärte Baerbock. Deshalb gelte es nun, dafür zu sorgen, dass alle Parteien die von ihnen zugesagten Schritte rasch in die Tat umsetzten.

Lesen Sie auch

»Die vollständige Umsetzung von Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats, mit Hilfe von UNIFIL, bleibt zentral zur dauerhaften Lösung des Konflikts. Wir unterstützen die libanesische Armee, die jetzt den Auftrag hat, volle Kontrolle im Gebiet südlich des Litani-Flusses zu übernehmen und für Stabilisierung an der Grenze zu sorgen.«

Auch sagte Annalena Baerbock, die Bundesrepublik stehe »weiter an der Seite der Libanesinnen und Libanesen, die wir in den letzten Monaten humanitär mit Notunterkünften und medizinischer Versorgung unterstützt haben«. Die Menschen in Libanon bräuchten nun die Kraft, den politischen und wirtschaftlichen Stillstand in ihrem Land zu überwinden.

Waffenstillstand für Gaza

Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah zeigt laut Baerbock, was mit diplomatischen Mitteln möglich ist. Sie forderte einen Waffenstillstand für Gaza, »damit die deutschen und alle anderen Geiseln endlich freikommen und Leid und Hunger von hunderttausenden Frauen, Kindern und Männern endlich aufhört.«

Die Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israel und der Hisbollah wurde möglich, nachdem Israels Streitkräfte (IDF) massiven militärischen Druck ausübten. Sie zerstörten unzählige Waffenlager und töteten die gesamte Führungsriege der Hisbollah, inklusive Terrorchef Nasrallah, der jede Vereinbarung mit Israel abgelehnt hatte.

Nachdem dieser am 27. September für tot erklärt worden war, hatte Baerbock noch gesagt, der Angriff auf Nasrallah sei »in keinster Weise im Interesse der Sicherheit Israels«. Heftige Kritik an dieser Einschätzung aus den Reihen der Unionsparteien und der FDP waren die Folge. im

Berlin

Bundesregierung teilt Völkermord-Vorwurf nicht

Eine »klare Absicht zur Ausrottung einer Volksgruppe« sei nicht erkennbar, heißt es

 06.12.2024

Vatikan

Jüdischer Weltkongress: Sorge über Papstwort zu Genozid

Mit seiner Forderung Genozid-Vorwürfe gegen Israel sorgfältig zu prüfen, hatte der Papst kürzlich für Kritik gesorgt. Eine Unterredung im Vatikan.

 06.12.2024

Australien

Anschlag auf Synagoge »völlig vorhersebare Entwicklung«

Die jüdische Gemeinde in Australien steht unter Schock. Auf die Synagoge in Melbourne wurde ein Anschlag verübt. Die Ermittlungen laufen

 06.12.2024

Berlin

Ron Prosor rechnet mit Amnesty International ab

Die Organisation verbreite in ihrem Israel-Bericht Narrative und Zahlen der Hamas, so der israelische Botschafter

von Imanuel Marcus  06.12.2024

Würzburg/Berlin

Zentralrat der Juden wirft Amnesty International Terrorrelativierung vor

Die »dämonisierende Verurteilung Israels« sprenge jeden Rahmen, kritisiert der Zentralratspräsident

 06.12.2024

Berlin

Güner Balci: Halb nackt und mit Bauchpiercing auf Hamas-Demo passt nicht

Die Publizistin und Integrationsbeauftragte bescheinigt linken Hamas-Sympathisanten ein schräges Weltbild

 06.12.2024

Sachsen

Unbekannte stehlen Stolperstein in Dresden

Der Staatsschutz ermittelt nun

 05.12.2024

Berlin

Menschenrechtler kritisieren »Allzeithoch des Antisemitismus«

»Das internationale Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit wird massiv verletzt«, sagte der zuständige Beauftragte der Bundesregierung, Frank Schwabe

 05.12.2024

Terror

Italienische Neonazis planten Anschlag auf Giorgia Meloni

Mindestens zwölf Verdächtige wurden festgenommen

 05.12.2024