Justiz

Vorwürfe gegen Führung der Arolsen Archives: Kontrollgremium will Abschlussbericht abwarten

Zentrale Namenskartei der Arolsen Archives in Bad Arolsen Foto: dpa

Nach anonym erhobenen Vorwürfen gegen die Führung des internationalen Zentrums zur NS-Verfolgung Arolsen Archives hat sich das Kontrollgremium der Einrichtung geäußert. »Wir nehmen diese Anschuldigungen ernst«, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme des Internationalen Ausschusses. Aber auch angesichts der Unschuldsvermutung werde sich der Ausschuss bis zum Abschlussbericht »weiterhin auf seine Führung verlassen«.

Das Gremium hatte eine Untersuchung durch eine unabhängige Anwaltskanzlei in Auftrag gegeben. Sobald deren Abschlussbericht vorliege, müsse über die nächsten Schritte entschieden werden, erklärte der Ausschuss. Dem Aufsichts- und Kontrollgremium gehören Vertreterinnen und Vertreter aus elf Mitgliedsstaaten an. 

Medienberichten zufolge hatten 25 ehemalige und aktuelle Mitarbeitende der Führung der Arolsen Archives Mobbing, Machtmissbrauch und Sexismus vorgeworfen. Am 7. März habe man von einem Brief erfahren, den sowohl der Internationale Ausschuss als auch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien erhalten hätten, hatte das Zentrum nach Bekanntwerden mitgeteilt. Die Direktion sei gehalten, nicht zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, bis die laufende Untersuchung abgeschlossen sei.

Die Organisation mit Sitz im nordhessischen Bad Arolsen bewahrt persönliche Gegenstände von in Konzentrationslager verschleppten Menschen auf. Mit Freiwilligen sucht das Zentrum nach den Familien der Opfer, um die gestohlenen Erinnerungsstücke zurückzugeben. Zudem haben die Arolsen Archives das weltweit umfassendste Archiv mit Hinweisen zu 17,5 Millionen Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. dpa

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Berlin

AfD-Eklat im Bundestag bei Debatte über Völkermord

Der Bundestag unterbricht seine Haushaltsberatungen für eine Diskussion zum Gedenken an das Kriegsverbrechen in Srebrenica vor 30 Jahren. Bei AfD-Reden kommt es zum Skandal

 11.07.2025

Justiz

Berufung wegen antisemitischer Inhalte auf X zurückgewiesen

Das Landgericht hatte die Klage im Juni 2024 mit Verweis auf fehlende internationale Zuständigkeit abgewiesen

 11.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Washington D.C.

US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

In welche Tiefen drangen die bunkerbrechenden Bomben in die iranischen Atomanlagen vor? Die für die Entwicklung der Bomben zuständige Behörde hat darauf noch keine Antwort

 11.07.2025

Sarajevo/Berlin

Rabbiner: Srebrenica-Gedenken in Deutschland besonders wichtig

8.000 Tote und eine Wunde, die nicht verheilt: Heute gedenkt die Welt der Opfer des Massakers von Srebrenica. Das liberale Judentum sieht eine gemeinsame Verantwortung - auch bei der deutschen Erinnerungskultur

 11.07.2025

Brüssel

EU baut Drohkulisse gegen Israel auf

Die EU will Israel zu einer besseren humanitären Versorgung der Menschen in Gaza drängen - und präsentiert das Inventar ihrer Daumenschrauben

 11.07.2025

Berlin

Mehr Verfahren wegen Antisemitismus eingeleitet

Die Berliner Staatsanwaltschaft bearbeitet Hunderte Fälle mit antisemitischem Hintergrund

 11.07.2025