Amadeu Antonio Stiftung

»Völkisches Denken im Osten wirkt sich bundesweit aus«

Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung Foto: imago images/Jürgen Heinrich

Nach den AfD-Wahlerfolgen in Sachsen, Thüringen und Teilen Sachsen-Anhalts fordert die Berliner Amadeu Antonio Stiftung von den künftigen Koalitionären im Bund mehr Unterstützung der Zivilgesellschaft im Osten. »Ostdeutschland ist keine separate Klimazone - es wirkt sich auch auf das bundesweite Klima aus, wenn völkisches Denken dort die Stimmung prägt«, warnte die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Anetta Kahane, am Montag im Oktober-Newsletter der Stiftung.

»Wenn wir diesen Klimawandel verhindern wollen, muss der Osten mit seinen Problemen ernst genommen werden - nicht als Opfer, sondern als Teil der deutschen Gesellschaft mit einer anderen Geschichte, deren ehrliche Aufarbeitung noch lange nicht vorbei ist«, schreibt Kahane weiter. Dazu gehöre auch die Verarbeitung des Nationalsozialismus und seine Wirkung auf Ostdeutschland.

EHRLICHKEIT Kahane kritisierte, im Wahlkampf und auch darüber hinaus sei die völkische Stimmung in Teilen Ostdeutschlands so gut es geht ignoriert worden. Sogar der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), habe »heftigen Ärger« bekommen, »wenn er sagt, was ist«. Ehrlichkeit werde bestraft, so Kahane. Hinzu kämen die massiven Drohungen aus der Szene, die einfach jeden treffen, der gegen Hass jeder Art aufmucke.

»Darüber müssen wir reden. Dagegen brauchen wir viel mehr demokratisches Engagement. Und eine unverblümte Analyse über die Lage in den neuen Bundesländern«, forderte sie. Die zivile Gesellschaft brauche mehr Unterstützung. Denn ohne diese könne sie den Klimawandel in der Gesellschaft nicht aufhalten. epd

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Berlin

AfD-Eklat im Bundestag bei Debatte über Völkermord

Der Bundestag unterbricht seine Haushaltsberatungen für eine Diskussion zum Gedenken an das Kriegsverbrechen in Srebrenica vor 30 Jahren. Bei AfD-Reden kommt es zum Skandal

 11.07.2025

Justiz

Berufung wegen antisemitischer Inhalte auf X zurückgewiesen

Das Landgericht hatte die Klage im Juni 2024 mit Verweis auf fehlende internationale Zuständigkeit abgewiesen

 11.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Washington D.C.

US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

In welche Tiefen drangen die bunkerbrechenden Bomben in die iranischen Atomanlagen vor? Die für die Entwicklung der Bomben zuständige Behörde hat darauf noch keine Antwort

 11.07.2025

Sarajevo/Berlin

Rabbiner: Srebrenica-Gedenken in Deutschland besonders wichtig

8.000 Tote und eine Wunde, die nicht verheilt: Heute gedenkt die Welt der Opfer des Massakers von Srebrenica. Das liberale Judentum sieht eine gemeinsame Verantwortung - auch bei der deutschen Erinnerungskultur

 11.07.2025

Brüssel

EU baut Drohkulisse gegen Israel auf

Die EU will Israel zu einer besseren humanitären Versorgung der Menschen in Gaza drängen - und präsentiert das Inventar ihrer Daumenschrauben

 11.07.2025

Berlin

Mehr Verfahren wegen Antisemitismus eingeleitet

Die Berliner Staatsanwaltschaft bearbeitet Hunderte Fälle mit antisemitischem Hintergrund

 11.07.2025