Meldungen

USA, Holocaus-Leugnerin, Außenministertreffen

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck Foto: imago stock&people

Judenhass in den USA
Antisemitische Straftaten in den USA haben 2019 gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent zugenommen. Das geht aus der Statistik des FBI über Hassverbrechen hervor, wie die Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency (JTA) berichtet. 2019 wurden 953 solcher Straftaten gegen Juden registriert, 2018 waren es 835 gewesen. Im Jahr 2017 lag die Zahl mit 938 fast genauso hoch wie 2019. Insgesamt hat sich die Zahl der Hassverbrechen in den USA 2019 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Jonathan Greenblatt, Geschäftsführer der Anti-Defamation League (ADL), bezeichnete die neuen Zahlen als alarmierend. Seiner Ansicht nach ist die Dunkelziffer deutlich höher. Greenblatt äußerte seine Hoffnung, die Gesellschaft könne nach dem Einzug von Wahlsieger Joe Biden als Präsident ins Weiße Haus im Januar 2021 auf einen »Reset-Knopf« drücken. Gleichzeitig warnte er davor, einen Anstieg des Antisemitismus nur dem noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump zur Last zu legen. »Es ist nicht eine einzige Person, die für Antisemitismus verantwortlich ist«, kritisierte Greenblatt. ja

Holocaust-Leugnerin
Die wiederholt verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck hat in Berlin in einem erneuten Prozess wegen Volksverhetzung die Vorwürfe zurückgewiesen. Die 92-Jährige erklärte am Dienstag zu Beginn der Verhandlung, sie verstehe die »ganze Veranstaltung nicht«. Was ihr vorgeworfen werde, sei »aus dem Zusammenhang gerissen, andere Sachen sind falsch«. Die Staatsanwaltschaft legt der Seniorin zur Last, im März 2018 im Rahmen eines im Internet veröffentlichten Interviews den Holocaust geleugnet zu haben. Der Verteidiger scheiterte vor Verlesung der Anklage mit mehreren Anträgen auf Aussetzung des Verfahrens – unter anderem wegen Schwerhörigkeit seiner Mandantin. Auf Veranlassung des Richters erhielt Haverbeck schließlich Kopfhörer, um der Gerichtsverhandlung folgen zu können. Die Frau aus Nordrhein-Westfalen ist erst vor einigen Tagen aus dem Gefängnis in Bielefeld entlassen worden. Sie hatte dort seit Mai 2018 eine Strafe von insgesamt zweieinhalb Jahren Haft verbüßt. Seit Jahren müssen sich immer wieder Strafgerichte mit Äußerungen der Seniorin befassen. 2004 wurde sie erstmals wegen Volksverhetzung verurteilt und erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Haftstrafen ohne Bewährung. Die Seniorin behauptete wiederholt, dass das Konzentrationslager Auschwitz kein Vernichtungslager gewesen sei. dpa

Außenministertreffen
Bundesaußenminister Heiko Maas hat am Dienstag seinen palästinensischen Kollegen Riad al-Malki in Berlin empfangen. Beim Gespräch im Auswärtigen Amt ging es um die bilateralen Beziehungen und die Entwicklungen im Nahost-Friedensprozess. Dass auch die Corona-Pandemie ein Thema war, berichteten beide in einem gemeinsamen Pressegespräch. Al-Malki dankte der Bundesrepublik dabei für die Hilfe und die Bereitstellung von 50 Beatmungsgeräten. Bundesaußenminister Maas würdigte, dass al-Malki »trotz dieser schwierigen Zeiten« nach Deutschland gekommen sei, und betonte: »Gerade in solchen Zeiten zählt Solidarität.« Maas hob hervor, dass die Bundesregierung die Mittel für das Flüchtlingshilfswerk UNRWA aufgestockt habe: »Wir sind dort mittlerweile der größte Geber.« Auch sei darüber gesprochen worden, dass man mit Blick auf die Impfstoffverteilung eng zusammenarbeiten will. Dass ihn seine erste Auslandsreise seit Ausbruch der Pandemie nach Berlin führe, sei ein Ausdruck des Vertrauens in die Rolle Deutschlands, meinte al-Malki. Er wünsche sich eine aktivere Rolle der Bundesrepublik und der EU im Friedensprozess. »Wir sind bereit, eine aktivere Rolle zu übernehmen«, versicherte Maas. Al-Malki soll am Donnerstag am virtuellen Treffen des EU-Außenrats teilnehmen. Der palästinensische Außenminister berichtete beim Pressegespräch mit Maas auch von Gesprächen zwischen Hamas und Fatah und meinte, dass man baldige Wahlen anstrebe, der Demokratie und den Rechtsstaatsprinzipien verpflichtet sei. Unkommentiert erklärte al-Malki, die palästinensische Behörde stehe »an der Seite der Völkergemeinschaft und Deutschlands, wenn es um die Bekämpfung des Terrorismus geht«. ja

Washington D.C.

Brisanter Scheck: Epstein-Foto heizt Debatte um Trump an

Seit Monaten schwelt die Debatte über Verbindungen des Straftäters zum Präsidenten. Nach einem angeblichen Brief von letzterem wirft nun das Foto eines Schecks Fragen auf

 10.09.2025

Meinung

Eskalation in Katar?

Es ist heuchlerisch, Katar als Friedensvermittler zu bezeichnen. Wer die Hamas in Gaza unterstützt, in Doha Terroristen hofiert und mit Al Jazeera weltweit den Hass auf den jüdischen Staat befördert, sollte sich nicht wundern, wenn Israel zurückschlägt

von Philipp Peyman Engel  10.09.2025

Generalbundesanwaltschaft

Anklage gegen »Sächsische Separatisten«

Ihnen werde »die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens« vorgeworfen, hieß es

 10.09.2025

Analyse

Ursula von der Leyen macht Israel zum Bauernopfer

Vor dem Europaparlament in Straßburg schlägt die EU-Kommissionspräsidentin harte Sanktionen gegen Israel an - wohl wissend, dass die notwendige Mehrheit womöglich nie zustandekommt. Eine Analyse

von Michael Thaidigsmann  10.09.2025

Düsseldorf

Höchststrafe für Messeranschlag von Solingen

Bei dem islamistischen Terroranschlag starben drei Menschen. Der Attentäter Issa al Hasan ist geständig. Nun ist das Urteil gefallen

 10.09.2025

Tunis

Gaza-Flottille: Teilnehmer melden angeblichen zweiten Drohnenangriff

Die Aktivisten hatten schon einmal behauptet, von einer israelischen Drohne attackiert worden zu sein. Doch der Brand wurde wohl eher von einer Leuchtrakete ausgelöst, die einer der Teilnehmer abgefeuert hatte

 10.09.2025

New York

UN-Sicherheitsrat berät über Israels Angriff auf Hamas in Katar

Die Attacke sorgt nicht nur in arabischen Staaten für Empörung. Noch heute ist eine Dringlichkeitssitzung des höchsten UNO-Gremiums vorgesehen

 10.09.2025

Nahost

Katar: Anruf der USA zu Israels Angriff erst nach zehn Minuten

Wenn Kampfjets eine Metropole bombardieren, sind zehn Minuten eine kleine Ewigkeit. So lange dauerte es nach Darstellung aus Doha, bis ein US-Vertreter über den laufenden Angriff auf Hamas-Führer informierte

 10.09.2025

London

Synagogen mit Fäkalien beschmiert

Auch erfolgte ein entsprechender Anschlag auf eine Schule im jüdischen Viertel Golders Green

 10.09.2025